Vom 02. bis 04.Juli 2021 fand der erste Teil der diesjährigen Sachseneinzelmeisterschaften der Jugend statt, zuerst waren die höheren Altersklassen dran, bevor am kommenden Wochenende die Altersklassen U8, U10 und U12 ausgespielt werden. Die Teilnehmer wurden durch die Spielbezirke nominiert, dies wurde in Chemnitz über die DWZ getan. Unser Verein wurde durch Simon Burian, Illia Pivtorak (beide U18), Florian Elstner (U16) und Timur Melestean (U14) vertreten.
Der Zeitplan war unglaublich hart für die Spieler, an den drei Tagen wurden sechs Runden mit Bedenkzeit 75min + 15min (ohne Inkrement) gespielt. Nach der Anreise und dem Abendessen am Freitag gab es direkt die erste Runde, am Samstag dann vormittags Runde zwei, gefolgt von den Runden drei und vier am Nachmittag. Zum Sonntag dann vormittags und nachmittags jeweils eine Runde als Abschluss. Ausdauer war dementsprechend fast genauso wertvoll, wie die eigentliche Spielstärke.
U18:
Hier gab es leider eine ungerade Teilnehmerzahl, wodurch sechs der neun Teilnehmer einmal spielfrei hatten. Simon konnte einen super Start hinlegen, zwei Siege gegen nominell schwächere Gegner, gefolgt von einem Sieg gegen den an Startplatz eins gesetzten Christoph Dahl (DWZ 2206). Illia hatte den erwartet schweren Stand, konnte sich jedoch nach seiner Auftaktniederlage mit einem Remis gegen Kasimir Lieberwirth (2146) sofort eindrucksvoll zurückmelden. Nach einem Sieg in Runde drei, gab es eine Runde Pause (spielfrei) gefolgt von zwei Niederlagen, aus welchem sicherlich einiges gelernt wurde. Insgesamt demnach 1,5 aus 5 mit einer DWZ-Performance von 1785 gegen starke Gegnerschaft.
Bei Simon gab es in der vierten Runde einen ersten Dämpfer gegen Felix Schletter (1845), nach einem Bauernverlust in der Eröffnung zog Simon den Wertzahljoker und rettete zumindest einen halben Punkt. Die Runden fünf und sechs remisierte er gegen Kasimir und Mika Hassemeier (1988).
Unsere Recherche erläuterte uns zumindest, wie eine spielfreie Partie in die eigene Buchholz eingeht, es wird ein virtueller Gegner eingeführt, welcher vor der Partie ebenso viele Punkte hat wie man selbst, und in jeder weiteren Runde einen halben Punkt dazugewinnt. Aber selbst dann hätten Simon und Kasimir 19 Buchholzpunkte (Summe der von den eigenen Gegnern erzielten Punkte, bei einem Streichwert) haben müssen…
Wie Schiedsrichter Sven Baumgarten uns nach kurzer Prüfung erläuterte sind bei der Berechnung der Buchholzpunkte kampflose Partien von Gegnern nur mit einem halben Punkt anzusetzen.
Somit stimmt die Rechnung wieder, für das Remis in Runde fünf gegeneinander erhielt Kasimir demnach am Ende 4,5 Buchholzpunkte von Simon, während Simon nur 4 Buchholzpunkte erhielt, da Kasimir in der Schlussrunde spielfrei blieb… Hätte Simon in Runde zwei statt seiner Partie gegen Georg Wittig spielfrei gehabt, wäre die Buchholz am Ende bei sonst gleichen Ergebnissen gleich gewesen (je 17 Punkte). Unglaublich kompliziert und in diesem Szenario unlogisch oder sogar unfair. Simon (DWZ-Performance 2251) nahm dies alles unglaublich gelassen auf, wofür man ihn nur bewundern kann.
U16:
Hier spielte Florian ein gutes Turnier, insbesondere der Sieg gegen Ben Hagenbeck-Hübert (1895), sowie das Remis gegen DWZ-Favorit Ruben Lutz (2064) zeigten, dass er sich vor keinem Gegner fürchten muss. Niederlagen in den Runden eins und vier verhinderten die Chancen auf einen Platz auf dem Podest, mit Platz fünf und dem deutlichen Wertzahlzugewinn (+30) bestätigte Florian sein starkes Spiel bei der DVM.
U14:
In dieser Altersklasse gab es mit 14 Teilnehmern ein etwas größeres Feld, wobei Timur an Platz fünf startet. Zwischen Platz vier und zehn der Startliste lagen nicht ganz 100 DWZ-Punkte, was ein spannendes Turnier versprach. Die ersten beiden Runden brachten die erhofften Siege und somit die Chance sich an den Spitzenbrettern zu messen. In den Runden drei und vier konnte Timur seinen Gegnern Florian Schön (1853) und John Heinrich (1858) jeweils problemlos standhalten und halbe Punkte sichern. Vor der fünften Runde lag Timur mit 3 aus 4 an der geteilten Spitze, bevor die folgende Niederlage gegen Leon Chris Ehrig (1787) jegliche Titelhoffnungen zunichte machte. Mit einem glücklichen Sieg in der Abschlussrunde beendete Timur ein dennoch starkes Turnier auf Platz vier mit einer Performance knapp über 1800 und einem deutlichen DWZ-Zugewinn (+39).
Insgesamt können die Teilnehmer stolz auf ihre Ergebnisse gegen die besten Spieler Sachsens sein und zuversichtlich auf kommende Aufeinandertreffen blicken.