Klassenerhalt und Frauenpower

Der SK König Plauen hat sein Zweitligaspiel beim SC Leipzig-Gohlis mit 5:3 gewonnen und damit den Klassenerhalt so gut wie sicher. Der Erfolg in Leipzig war verdient, obwohl sich die in Bestbesetzung antretenden Gastgeber tapfer wehrten und mit Melanie Ohme und Judith Fuchs zwei starke Damen in ihren Reihen haben, die gegen die Großmeister Alexander Graf beziehungsweise Lutz Espig Siege einfuhren. Plauen kletterte auf den dritten Tabellenplatz, Leipzig ist Vorletzter. Souveräner Spitzenreiter der 2. Liga Ost ist der ESV Nickelhütte Aue (6:2 in Passau). Verfolger Forchheim unterlag beim TSV Bindlach (3,5:4,5), während der USV TU Dresden (3,5:4,5 in Nürnberg) endgültig aus dem Rennen um Platz eins ist.
Michael Kuraszkiewicz (Brett 6) holte gegen Stephan Rausch den ersten Sieg für die Gäste. Der Leipziger hatte nicht rochiert, mit einer taktischen Abwicklung sicherte sich Kuraszkiewicz den Punkt. Am achten Brett gab es in der Zeitnotphase einiges Gerangel, an dem wohl auch der Hallenser Schiedsrichter Kleint nicht unbeteiligt war. Thomas Espig gab die Partie in leicht schlechterer Stellung auf, damit waren alle Unstimmigkeiten beseitigt.
Dann gerieten die Plauener sogar kurzzeitig in Rückstand. Am zweiten Brett verlor der ehemalige Deutsche Meister Alexander Graf gegen eine stark aufspielende Melanie Ohme zwei Bauern, die er im weiteren Verlauf der Partie nie wiedersah. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, haderte Graf mit sich selbst.
Schön und sicher spielte Sven Schaller (Brett 5) gegen Paul Doberitz. Die starken weißen Bauern des Plaueners ließen den gegnerischen König sich bald in einem Mattnetz wiederfinden – 2:2.
Mit drei Siegen am Stück sorgte der SK König für klare Verhältnisse. Die beiden polnischen Großmeister Jacek Gdanski (Brett 3) und Tomasz Markowski (Brett 1) gewannen gegen Thomas Schunk und Roland Voigt, clever und souverän. Dazwischen lag der Erfolg von Roland Pfretzschner gegen Hendrik Hoffmann (Brett 7). Der Leipziger spielte in Anbetracht des Rückstandes seiner Mannschaft auf Sieg, Pfretzschner blieb eiskalt, hatte bald materiellen Vorteil und den Punkt.
Die Niederlage von Lutz Espig (Brett 4) gegen Judith Fuchs fiel damit nicht mehr ins Gewicht. Espig selbst, der sich wie Graf mit Schwarz lange gewehrt hatte, ärgerte sich freilich selbst am meisten.
Am 7. Februar könnten die Plauener mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten SK Passau auch die letzten Zweifel über den Verbleib in Liga zwei beseitigen.