Gegen die starke sächsische Gegnerschaft hatten wir den erwarteten schweren Stand. Am Ende sollten beide Mannschaftskämpfe deutlich verloren werden, wobei trotz einiger Chancen kein einziger Partiesieg heraus sprang.
Samstag, 09.11.2013 Nickelhütte Aue – SK König Plauen
In Zahlen ausgedrückt brachten wir im Schnitt 150 Punkte pro Brett weniger auf die ELO-Waage, dennoch sollte der Kampf einige Zeit ausgeglichen verlaufen. Nach zirka 2h sah es auf den Brettern vor allem aber auf den Uhren ganz gut aus. Einzig die Brüder Hörr hatten an diesem Tag Probleme mit der Zeiteinteilung. Was bereits am Morgen begann, sich über die Abholung zu Hause fortsetzte, sollte auch nachmittags am Brett eine gewisse Rolle spielen. Sehr schnell hatte Debütant Christian Hörr in komplizierter Stellung eine Stunde mehr verbraucht, als sein Gegner, der sich offensichtlich noch „im Buch“ befand. Zuerst steuerte Gunter Sandner an Brett 5 den Remishafen recht sicher an. Der Autor hatte an Brett 7 die ganze Zeit über mit Weiß auf dem Brett leicht und auf der Uhr deutlich gedrückt. Für die letzten 17 Züge zur Zeitkontroller blieben meinen Gegner noch 5 Minuten (plus 30sek Bonus/Zug) auf der Uhr. Seine Remisofferte sorgte bei der Auer Mannschaftsführung für Verstimmung, denn trotz nomineller Überlegenheit, war die Lage an den Brettern noch unklar. Tomasz Markowski drückte an Brett 1 deutlich. Lutz Espig hatte an Brett 2 gerade in ein remisliches Endspiel abgewickelt. Michael Kuraszkiewicz an Brett 3 übte mächtig Druck mit dem Läuferpaar auf den „schwarzfeldrigen Königskäse“ seines Gegners. Auch wenn Roland nach druckvollem Start bereits etwas den Faden zu verlieren schien und auch bei den Hörr Brüdern an 6 und 8 die Lage zumindest auf der Uhr sehr kritisch schien, konnte man sich dennoch Hoffnung auf Zählbares machen. Dennoch sollte mein Gegner am Ende Recht behalten, in dem er die Kritik an seiner Entscheidung „Räikönen-like“ mit „I am not a monkey, I know what I do!“ wegwischte. Leider ging dann so ziemlich alles schief. Roland verlor ebenso wie Christian und auch Michael musste nach großem Kampf die Segel streichen. Zu allem Überfluss musste er sich von der Maschine an einer Stelle abends ein +8 zeigen lassen. Zeigen lassen musste sich Lutz von seinem Gegner postmortem auch, wie er „einfach“ hätte remis halten können. Lediglich Matthias Hörr konnte an Brett 6 einen Minierfolg mit dem erkämpften Schwarzremis feiern. Tomasz ließ zwischenzeitlich eine bessere Fortsetzung aus und musste nach langem Kampf schließlich auch ins Remis einwilligen, zum 2:6 Endstand.
Nickelhütte Aue | 6:2 | SK KÖNIG PLAUEN | |||
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1. | GM Prohaszka, P. | 2583 | ½:½ | GM Markowski, T. | 2581 |
2. | GM Slobodjan, R. | 2509 | 1:0 | GM Espig, L. | 2302 |
3. | GM Meijers, V. | 2461 | 1:0 | FM Kuraszkiewicz, M. | 2342 |
4. | IM Spiess, G. | 2429 | 1:0 | FM Pfretzschner, R. | 2252 |
5. | FM Eichner, S. | 2327 | ½:½ | FM Sandner, G. | 2258 |
6. | IM Wichmann, C. | 2348 | ½:½ | Hörr, M. | 2139 |
7. | FM Rosko, L. | 2350 | ½:½ | Paul, M. | 2192 |
8. | Schnabel, R. | 2228 | 1:0 | Hörr, Ch. | 1934 |
Sonntag, 10.11.2013 SK König Plauen – USV TU Dresden
Am Sonntag kam für Altmeister Lutz Espig Christof Beyer zu seinem ersten Saisoneinsatz, was, zur Überraschung der Dresdner, den ELO-Unterschied noch gewaltiger werden ließ, so dass für uns jeder einzelne Brettpunkt als Erfolg zu verzeichnen war. Frei nach „die Letzten werden die Ersten sein“ vereinbarte unser Langkämpfer vom Vortag Tomasz an Brett 1 diesmal als Erster Remis. Dann folgte Gunter Sandner, der an Brett 4 in einem Katalanen den schwarzen Mehrbauer neutralisierte und Remis vereinbarte. Roland Pfretzschner konnte an Brett 3 mit Schwarz gegen GM Wolfgang Uhlmann gegenhalten und erreichte wohl auch ziemlich sicher den Remishafen. Ich folgte an Brett 6 der Strategie vom Vortag, wenngleich ich die Nuancen etwas variierte. Etwas mehr Druck auf die Stellung und weniger auf die Uhr führte zum gleichen Resultat, dass der Gegner mit dem remis nicht völlig unzufrieden war. Leider sollte nichts Zählbares mehr hinzukommen. Kuras Stellung an Brett 2 kommentierte Gunter kurz vor der Aufgabe mit „sieht mir heute eher mehr nach „-8“ aus“. Christian machte einiges deutlich besser als am Vortage, konnte sich aber der vielen gegnerischen Nadelstiche nur zeitlich bedingt erwehren. Christof Beyer geriet in einem Ben-Oni mit schwarz auch auf die schiefe Bahn und verlor. Leider musste am Ende auch Matthias Hörr in einem Turmendspiel nach langem Kampf die Segel streichen, so dass am Ende wieder ein 2:6 zu Buche stand.
SK KÖNIG PLAUEN | 2:6 | USV TU Dresden | |||
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1. | GM Markowski, T. | 2581 | ½:½ | GM Dziuba, M. | 2586 |
2. | FM Kuraszkiewicz, M. | 2342 | 0:1 | GM Maiwald, J.-U. | 2461 |
3. | FM Pfretzschner, R. | 2252 | ½:½ | GM Uhlmann, W. | 2338 |
4. | FM Sandner, G. | 2258 | ½:½ | IM Loxine, J. | 2414 |
5. | Hörr, M. | 2139 | 0:1 | IM Hoffmann, P. | 2341 |
6. | Paul, M. | 2192 | ½:½ | FM Wegener, D. | 2364 |
7. | Beyer, Ch. | 1996 | 0:1 | FM Seifert, V. | 2314 |
8. | Hörr, Ch. | 1934 | 0:1 | Neef, M. | 2279 |
In 14 Tagen steht die Einzelrunde in Erfurt auf dem Programm, eine sicherlich nicht minder schwierige Aufgabe.