Der SK König Plauen hat am Sonntag einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der 2. Schach-Bundesliga Ost unternommen. Bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München gewannen die Plauener verdient mit 5:3 und hatten dabei nur in der letzten noch laufenden Partie das Glück auf ihrer Seite. Zu diesem Zeitpunkt stand der Mannschaftssieg allerdings schon fest.
FC Bayern München II – SK König Plauen 3:5. – Besonders an den vorderen Brettern waren die Plauener erwartungsgemäß stärker als die Gastgeber. Dreieinhalb Punkte fuhr der SK König an den ersten vier Tischen ein. Für den Auftakt sorgte allerdings Christof Beyer am siebten Brett, der mit seinem Kontrahenten Damir Majer eine Eröffnungsvariante sicher herunterspielte und nach nur 24 Zügen das entstandene völlig ausgeglichene Endspiel remis gab. Zu einem überzeugenden Weiß-Sieg kam Großmeister Tomasz Markowski am Spitzenbrett gegen den jungen Felix Graf. Bei gleichem Material eroberte Markowski einen gegnerischen Bauern, wonach die Stellung des Münchners auseinanderbrach. In der Folge holte sich Lutz Espig (Brett 3) die Erlaubnis, seine ausgeglichene Partie remis zu geben – nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn der erste halbe Zähler für den Greizer. Eine böse Niederlage kassierte Roland Pfretzschner (Brett 6), der sich früh in einem „Eröffnungs-Irrgarten“ nicht zurechtfand. Zwei weit vorgeschobene Bauern und die Dame des Gegners sorgten für den ersten Sieg der Bayern. Es sollte der letzte volle Punkt für den Gastgeber bleiben.
Zwar stand es jetzt 2:2-Unentschieden, aber in den noch laufenden Partien sah es gut aus für die Plauener. Am zweiten Brett gewann Alexander Graf ebenso souverän wie zuvor Markowski. Graf war positionell klar überlegen und bei aufkommender Zeitnot des Gegners entschied ein kleiner Freibauer am Brettrand die Partie. Thomas Espig (Brett acht) opferte zwischenzeitlich Turm gegen Leichtfigur. Später gab der Gegner das Material zurück, behielt dabei sogar einen Bauern mehr auf dem Brett. Bei ungleichfarbigen Läufern fiel dies allerdings nicht ins Gewicht, die Partie endete remis.
Für die Entscheidung sorgte Sven Schaller, der eine schöne Partie mit einem studienartigen Finale abschloss. Damit führte Plauen uneinholbar mit 4,5:2,5. Eine mögliche Niederlage von Michael Kuraszkiewicz wäre zu verschmerzen gewesen. Allerdings griff der Münchner Thomas Rodewis statt des Gewinnzuges daneben und musste schließlich mit einer Punkteteilung zufrieden sein.
Die Plauener verbesserten sich durch den 5:3-Sieg auf den vierten Tabellenplatz und treten am 12. Dezember beim noch ungeschlagenen Erfurter SK an. Steffen Bandt