Am Sonntag, den 29.01.2017 luden die obervogtländischen Schachvereine zur offenen Schnellschach- Meisterschaft ein. Nach den eher entäuschenden Teilnehmerzahlen der letzten Jahre bei der Ausrichtung im Turnierschach an mehreren Wochenenden entschieden sich die Ausrichter vom VFB Adorf und SV Markneukirchen diesmal für ein Turnier mit zwanzig Minuten Bedenkzeit pro Partie. 24 Spieler, darunter drei Nachwuchsakteure der Altersklasse U 12, aus vogtländischen Vereinen nahmen den Wettkampf über 7 Runden im Kulturraum der Wohnungsgesellschaft Adorf auf. Die Ausrichter um den soverän agierenden Turnierleiter Frank Weller waren sichtlich erfreut ob des guten Zuspruchs, konnte doch die Anzahl der Teilnehmer zum Vorjahr verdoppelt werden. Die vortreffliche Pausenversorgung hat Frau Neubert in der Hand, vielen herzlichen Dank an dieser Stelle.
Erklärter Top-Favorit war Christof Beyer vom SK König Plauen als einziger Starter mit DWZ über 2000 ausgestattet, zum erweiterten Favoritenkreis zählten weiterhin die Bezirksliga-Spitzenbretter Claus-Peter Franke (Neikirng) und Josef Biba (Klingenthal) sowie der Landesklassen Erfahrene Erik Fischer (SK König).
Bis zur vierten Runde verlief alles planmäßig ohne größere Überraschungen, Christof Beyer schien das Turnier zu dominieren. In Runde fünf gab es allerdings den ersten Kratzer an der Herrlichkeit, mit Weiß gelang dem Primus nur eine „ideenlose Remisschaukel“ gegen den Berichterstatter. Kein Beinbruch, da alle anderen Spitzenpaarungen dieser Runde ebenfalls Remis endeten. In der 6. Runde bat die Neikirgner Nummer 1 Claus-Peter Franke zum Spitzenmatch. In gewinnträchtigem Turmendspiel rannte Christof in ein einzügiges Selbstmatt.
„Das beste Mittel, um getäuscht zu werden, ist, sich für schlauer zu halten als die anderen.“: Karl-Thedodor zu Guttenberg
Derweil konnte Elmer Pekrul sein Turmendspiel mit Mehrbauern gegen Erik Fischer in der anderen Spitzenpaarung nicht gewinnen. Somit ging es dicht gedrängt in die letzte Turnierrunde. Bei Christof und Erik war der Kampfeswillen dahin, da überraschend andere den Turniersieg ausfochten, Remis. Claus-Peter Franke legte mit einem Sieg vor. Das Match um den Turniersieg zwischen dem Berichterstatter und Josef Biba und war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten, der Klingenthaler setze mit Schwarz vehement zum Königsangriff an, welcher gerade so neutralisiert wurde. Derweil bohrte sich der weiße D-Bauer bis auf die siebte Reihe vor. Remisangebote des Klingenthalers wurden mehrfach ausgeschlagen.
„Wer bereit ist, seine Freiheit für Sicherheit aufzugeben, hat beides nicht verdient.“: Wolfgang Schäuble
Bei beidseits noch einer Minute verging einfach zu viel Zeit um den relativ einfachen Gewinn zu realisieren, letztlich siegte verdient Josef Biba und wurde Turniersieger vor Claus-Peter Franke und Markus Fenderl (SG Waldkirchen). Den Plauenern blieben die folgenden Plätze, Erik Fischer war dabei der einzige Teilnehmer ohne Niederlage, aber fünf Remispartien in sieben Runden sind für einen ambitionierten Nachwuchsspieler einfach zuviel um ganz vorn zu landen. Eine sehr gute Figur machten die drei teilnehmenden Nachwuchsakteure des SK König. Reinhard Atze (Neikirng) hatte nach Wertung die Nase vorn, punktgleich mit Florian Elstner (2,5 Punkte) und Adrian Oehme (2,0). Adrian gelang es dabei in der Schlussrunde den Klingenthaler Bezirksligaspieler Matthias Hiemisch zur Strecke zu bringen und die rote Laterne noch abzugeben.
Zur Siegerehrung konnte jeder Turnierteilnehmer ein kleines Andenken in Form eines Sachpreises mit nach Hause nehmen, der einhelige Tenor der Anwesenden: „Alles Richtig gemacht – im nächsten Jahr bitte wieder, wenn es heißt – OVL 2018“.
Elmer Pekrul