Die zweite Mannschaft musste am vergangenen Sonntag in einem für uns recht bedeutungslosen Heimspiel gegen Zwickau hart um den Sieg kämpfen. Aufgrund des wichtigen Spiels der Dritten hatten wir auf unsere üblichen Ersatzleute verzichtet und so mit Nils und Toni einen etwas jüngeren Achter auf die Beine gestellt. Unerfreulicher Weise kamen die Gäste nur als Siebener an, so dass Lions beschwerliche Anreise nicht mit einer netten Schachpartie belohnt wurde. Er konnte sich stattdessen im Öffentlichkeitsorgan der Heuschrecken über die Businesstauglichkeit von Frisuren informieren – speziell natürlich auch über die seiner eigenen.
Recht schnell kam Toni zu seinem ersten halben Punkt in der 1. Landesklasse, wobei seine spannungsgeladene Position sicherlich noch ein paar Züge hätte vertragen können. Aufregend ging es auch bei Johannes zur Sache, der es leider nicht vermochte, in einer optisch sehr ansprechenden Stellung den Verteidigungswall seines Gegners zu knacken und nach dem Frontwechsel eine traurige Haltung einnehmen musste. Die schnell verstreichende Zeit tat ihr Übriges, um die Leiden zügig zu beenden. Damit hatte Zwickau ausgeglichen und der Ausgang des Kampfes erschien höchst unklar. Olaf kam überhaupt nicht gut in die Partie und hatte schon recht früh einen Bauern für schlechtes Spiel gegeben. Die Eröffnungsbehandlung von Nils war solider, aber im Mittelspiel gelang es ihm nicht, seinen Hofstaat in gesunder Ordnung zu halten. Sein Gegner wusste dies gut auszunutzen und so kamen wir vorübergehend ins Hintertreffen.
Nur gut, dass das Oberhaus diesmal seine Ausfälle größtenteils unter Kontrolle hatte. Lediglich ich warf meinen Eröffnungsvorteil per grauenhafter und planloser Behandlung des Mittelspiels komplett weg und fand meinen König in einer äußerst bedrängten Lage wieder. Wesentlich besser machten es die beiden anderen. Mathias nutzte seinen Entwicklungsvorsprung, um im damenlosen Mittelspiel die Koordination der gegnerischen Figuren völlig zu vernichten und so einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Das Gleiche gilt für Christof. Die profunde Theoriekenntnis hat sich seit langem mal wieder ausgezahlt. Anders als in der ersten Mannschaft sprang diesmal sogar ein ganzer Punkt heraus. Derweil hatte ich meine Ruine notdürftig sanieren können und konstruierte mit einem wahrlich gespensterhaft agierenden Läufer ein sehenswertes, aber keineswegs erzwungenes Matt. Mit 4,5 Punkten im Rücken war die Niederlage von Olaf zu verkraften. Die Versuche, im Turmendspiel nochmal hinterrücks den Zauberstab auszupacken, fanden keinen fruchtbaren Zylinder.
Mit 10:6 Punkten stehen wir sicher auf einem Nichtaufstiegsplatz und haben uns mittlerweile auch die fünf Heimspiele in der nächsten Saison gesichert. Da Wilkau II im letzten Spiel gegen Südost Leipzig ran muss, haben wir zudem noch eine kleine Chance, Staffelsieger nach Brettpunkten zu werden.