Auch ohne unser etatmäßiges Spitzenbrett wollten wir beim Vorjahres-Mitabsteiger Turm Leipzig bestehen und die Tabellenführung verteidigen. Um es vorweg zu nehmen, es war ein wirklich packender Kampf, mit viel Einsatz und Siegeswille, ohne schnelle Remisen. Es gab alles was ein Mannschaftsleiterherz erfreut, einzig das Resultat passte am Ende nicht wirklich in unser Bild.
Aber der Reihe nach. Ziemlich schnell war klar, dass unser „Leipziger“ Brett 8 – Daniel – keinen langen Arbeitstag haben wird, zu ungestüm griff seine Gegnerin ihn an. Beim ersten hinsehen sah das alles noch nach einem schnellen Sieg aus, umso verheerender der Anblick bei der nächsten Stippvisite. Nach ca. 2,5 Stunden war der ganze Spuk vorbei, leider 1:0 gegen uns.
Ziemlich überzeugend schaffte Christian „Fermi“ Hörr den Ausgleich, sichtlich zu seiner, aber auch zu meiner Freude. Toll gemacht! Bleibt nur der Themenwunsch für die kommende Schachfahrt: Das Stefan-Boltzmann Gesetz kombiniert mit dem Planck’schen Strahlungsspektrum, dass die Jugend lernt, warum eine Klassenfahrt nach Rom keine so gute Idee ist.
Thema Jugend, Timur hatte an Brett 1 gegen seinen deutlich stärkeren Gegner den erwarteten schweren Stand. Lange Zeit plätscherte das Geschehen dahin, bis ihn sein Gegner im Turm-Springer Endspiel strategisch überlistete. Es war dennoch eine sehr ansprechende Leistung.
Mit seinem Trainer am Nachbarbrett spielte Florian an Brett 3 wieder eine starke Partie. Nach cleverer Eröffnungsbehandlung, luchste er im Mittelspiel seinem Gegner eine Figur ab und gab diese auch bis zum Ende nicht mehr her. Respekt, auch für die Art und Weise!
Und weiter ging es im Licht- und Schatten Spiel des Sonntags. Toni verlor seine sehenswerte aber völlig verrückte Partie an Brett 2, so dass wir bei den verbliebenden 3 Partien noch 2 Punkte zum Unentschieden holen musste.
Alle 3 Kämpfe wurden mit offenem Visier geführt, am übersichtlichsten war vielleicht meine Partie. Ihr Autor versuchte mit Läuferpaar gegen Läufer-Springer den Spagat zwischen Stellungsöffnung und Verhinderung von Vereinfachungen zu meistern. Trotz Minusbauer schien mir meine Stellung gewinnträchtig zu sein, ein Irrtum, wie sich zeigen sollte. Die beste und einzige Chance bestand, als noch alle 4 Türme auf dem Brett waren. Nachdem ich mit meinen Bemühungen auch mehrfach am Abgrund wandelte, verflachte das Spiel am Ende mit ungleichfarbigen Läufern und 2 Bauern jeweils zum Remis. Längst war klar, dass dies nicht mehr im Mannschaftssinne reichen wird.
Christof hatte an Brett 5 nach guter Eröffnung ein Qualitätsopfer aufs Brett gezaubert, verzettelte sich aber in der Folge und landete in einem verlorenen Endspiel, in welchem ohne fremde Hilfe nichts zu holen war und leider war sein Gegner nicht in der Stimmung.
Den Schlusspunkt setzte Lion an Brett 6. Lange Zeit hatte er versucht mit Läufer, Springer und Dame gegen Turm und Dame bei völlig offenem eigenem König, seinen Gegner zu bezwingen. Am Ende musste er mit dem Remis sehr froh sein, der Mannschaftskampf war sowieso entschieden. Damit haben wir die Tabellenführung abgegeben aber vielleicht lebt es sich als Verfolger einfacher.
Damit haben wir die Tabellenführung abgegeben aber vielleicht lebt es sich als Verfolger einfacher.