Was gibt es als schöneren Jahresabschluss, als eine Teilnahme an der Deutschen Vereinsmeisterschaft. Das ist natürlich keine leichte Aufgabe. Startrang 18 (von 20 Mannschaften) zeigt, dass es nicht einfach sein würde Punkte einzufahren. Einer ersten Inspektion der örtlichen Gegebenheiten folgte ein deftiges Abendbrot bei einer amerikanischen Fast-Food-Kette.
Das Donau-Tor in Kelheim
Am nächsten Tag durfte dann auch gespielt werden; und dazu wir gingen an Bord. Der Donau-Pegel verhieß nichts Gutes – 3,40 Meter – und als ersten Gegner gleich den späteren Deutschen Meister – SC Garching 1980. Da wir nicht wussten, wie stark die wirklich waren, sah es auf den Brettern nicht so schlecht aus. Aber eine Chance nach der anderen wurde nicht genutzt und so kam es dann eben zu einer deftigen ½:3½-Niederlage. Auch in der Nachmittagsrunde gab es nichts zu holen: 1:3 gegen Stuttgart-Wolfsbusch.
Am Abend gab es dann neben einer mentalen Partievorbereitung auch noch einen weiteren wichtigen Termin – Sponsorenpflege. An dieser Stelle möchte ich mich ganz ausdrücklich bei der Tierarztpraxis Valtin – Winkler auch im Namen des Vereins und aller beteiligten Spieler bedanken. Ein erster Versuch ging leicht daneben, aber sofern wir uns für die nächste Meisterschaft qualifizieren, werden wir auch dabei ein höheres Level erreichen.
Neuer Tag, neue Runde. Bei gleichbleibenden Donaupegel sollten endlich die ersten Punkte her. Gegner war unser Nachbar in der Startrangliste, die Schachfreunde Birkenfeld (Rheinland-Pfalz). Mit einer konzentrierten Leistung gelang ein hohes 3½:½ und die Gefahr, ans Tabellenende zu rutschen, war gebannt. Nicht ganz so glücklich lief die Nachmittagssession. Trotz einer guten Leistung gab es eine knappe Niederlage: 1½:2½ gegen die SG Königskinder Hohentübingen.
Große Freude herrschte am nächsten Tag: die Donau hatte sich auf sagenhafte 3,60 Meter gesteigert und auch uns war es nach einer weiteren Steigerung zumute. Zwar klappte es im Kampf mit den Karlsruher SF 1853 nicht ganz, aber am Ende sicherte uns Maxim mit einer Energieleistung ein mindestens verdientes Unentschieden. Richtig gut lief es dann in der Vorschlussrunde. Die tapferen Gastgeber aus Kelheim hatten ohne ihr nominelles Spitzenbrett keine Chance und das deutliche 3½:½ brachte uns bei den Brettpunkten sogar die 50%-Marke ein. Leider meinte es dann die Auslosung nicht besonders gut mit uns: Gegner für die letzte Runde war ausgerechnet der Hamburger SK, ein Team, das eigentlich in Medaillennähe gehandelt wurde. Trotz zum Teil guter Stellungen und vereinzelter Gewinn-chancen wurde es dennoch ein deutliches 0:4, was am Ende Rang 16 in der Tabelle bedeutete.
Von der Zielstellung, drei Siege einzufahren, waren wir nicht soweit entfernt, der eine oder andere Mannschaftspunkt mehr war drin und wäre auch nicht unverdient gewesen. Auch 2023 könnten wir, die Qualifikation vorausgesetzt, mit dem gleichen Team noch einmal antreten. Gutes Training in Verbindung mit der diesmal gewonnenen Erfahrung sollte dann einen Top10-Platz möglich machen. Jeder hat dem Mannschaftsergebnis 3 Brettpunkte beigesteuert, was aufgrund der eigenen DWZ nicht selbstverständlich war. Es gilt also, die verbleibenden 360 Tage bis zur nächsten DVM intensiv zu nutzen …