Am gestrigen Sonntag konnte Team II gleich doppelt entspannt zum Auswärtsspiel reisen. Einerseits verschaffte die Zeitumstellung uns eine zusätzliche Stunde, andererseits hatte unser findiger Mannschaftsleiter die Leipziger Tradition der Spielverlegungen aufgegriffen, was uns eine weitere Stunde brachte.
Das Spiellokal des SC Rote Rüben Leipzig musste gestern zwei Mannschaftskämpfe beherbergen, was schon sehr kuschelig wurde und gerade bei den weniger sesshaften Spielern die Frage aufwarf, wo man denn spazieren könnte, während der Gegner am Zug ist. Wir konnten nahezu in Stammaufstellung antreten, Niklas mussten wir entbehren, dafür war Mario eingerückt. Die Eröffnungsphase verlief an den meisten Brettern relativ unspektakulär. Der Autor (Brett 4) wollte mit den schwarzen Steinen die lasche Herangehensweise seines Gegners direkt bestrafen, musste dann allerdings einsehen, dass dies zu optimistisch war und mit leicht schlechterer Struktur ins Mittelspiel gehen. Gunters Gegner hatte am Nebenbrett (3) mit Schwarz eine Qualität geopfert, aber die Kompensation war dem Autor nicht ersichtlich. Timur konnte am Spitzenbrett problemlos einen Eröffnungsvorteil sichern, aber sein Gegner hatte eine solide Stellung. Marwin (Br. 7) konnte erneut von einer Tele-Vorbereitung profitieren und mit deutlichem Vorteil aus der Eröffnung gehen. Maxim (Br. 2) zeigte seinem Gegner die Grundlagen des Vierspringerspiels – 4…Sxe4 5…d5, ihr wisst Bescheid.
Das Mittelspiel brachte keine großen Überraschungen, Roland (Br. 5) stand wahrscheinlich in der gesamten Partie besser und nun wurde es auch optisch deutlich. Florian (Br. 6) und Mario (Br. 8) konnten ihre nominelle Favoritenrolle mit den schwarzen Steinen Zug für Zug aufs Brett bringen – ebenso überspielte der Autor seinen Gegner. Einzig bei Gunter wurde die gegnerische Kompensation nun doch sehr erkennbar…
Kurz vor der Zeitkontrolle lichteten sich die Reihen. Gunter nahm ein Remisangebot seines Gegners gern an. Ebenso bot Maxim in unklarer Stellung aber höchster Zeitnot seinem Gegner Remis und war über die Annahme froh. Roland, Florian, Mario und der Autor konnten ihre Partien sicher über die Ziellinie drücken. Marwin hatte im Mittelspiel etwas den Faden verloren und dann auch noch schwer gepatzt, weshalb diese Partie an die Leipziger ging. Timur musste noch ein bisschen kneten, konnte seinen Mehrbauern aber letztlich verwerten – von außen betrachtet eine saubere Partie.
Insgesamt also ein 6:2 gegen die Leipziger. Mit 4 Mannschaftssiegen und 11 Brettpunkten liegen wir aktuell dennoch nur auf dem dritten Platz, Zwickau (12,5 BP) und Wilkau (12 BP) haben noch erbarmungsloser gepunktet. Der nächste Gegner ist dann die zweite Mannschaft der Eiche Reichenbrand, welche aktuell auf Platz 6 steht.