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Auftaktdebakel in Hamburg
Deutliche 1:7-Niederlage
spiegelt Aussichten auf Klassenerhalt wider
Als am vergangenen Samstag-Abend (Sportschau-Zeit)
Roland Pfretzschner in Hamburg als letzter Plauener
an diesem Tag seine Schachuhr anhielt und Gegner Emanuel
Berg zum Sieg gratulierte, war das 60. Erstligamatch
des SK König Plauen Geschichte. Zuvor war in etwa
nur soviel Spannung aufgekommen, zumindest was die Beantwortung
der Frage angeht, ob denn die Plauener Mannschaft in
der Lage sein könnte, gegen ein übermächtiges
Hamburger Team (siehe Wertzahlen) vielleicht doch für
eine Überraschung sorgen zu können. Nach etwa
dreieinhalb Stunden jedenfalls hielt Lutz Espig sogar
noch ein 4:4 für möglich, während der
(fahrende) Präsident zum Frischlufttanken nach
draußen entschwand, denn im extrafeinen Spiellokal
des HSK "roch es nach einer Sensation".
Natürlich lässt ein 7:1 keine
Zweifel, der Hamburger Sieg war hochverdient. Nach Abschätzung
des Matchverlaufes dürfte ebenso klar sein, dass
das Endergebnis aus Plauener Sicht wohl am unteren Bereich
dessen liegt, was möglich war. Gleicht sich das
im Verlauf einer ganzen Saison tatsächlich aus,
so sollte auch für unsere Mannschaft noch hier
und da Zählbares drin sein. Hamburg kam unserem
Wunsch nach einer möglichst frühen Anfangszeit
entgegen. Um zwölf Uhr mittags wurde das Match
eröffnet, nachdem Peter erstmals das Team per Kleinbus
am Freitag in die Hansestadt chauffiert hatte. Und die
Plauener schienen zunächst den ausgeschlafeneren
Eindruck zu hinterlassen. Die Weiß-Spieler machten
zumeist das Spiel, nur Ulrich Dirr war in einer Defensivrolle,
auch mit Schwarz hatten die Gäste zunächst
keine Probleme, was Lutz die oben genannten Worte entlockte
(15:30 Uhr). Danach legte der HSK innerhalb von
20 Minuten den Schalter um, entschied den Vergleich
zu seinen Gunsten.
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FM Stephan
Haskamp
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Als Erster verlor Thomas Espig - zuerst
den Spielfaden, dann die Partie. Bei seinem Bundesligadebüt
stand er zunächst immer gut, dann machte sich vielleicht
doch seine noch fehlende Spielpraxis bemerkbar. Uli
Dirr stand nie besser, hielt gut gegen, im Figurenendspiel
erwies sich Kontrahent Karsten Müller als ausgekochter.
Die interessanteste Partie lief am vierten Brett, wo
Stephan Haskamp den ehemaligen Deutschen Einzelmeister
Matthias Wahls am Rande einer Niederlage hatte. Es gab
ein etwas unübersichtliches Zeitnotduell (wie auf
dem Brett auch Vorteile für Stephan auf der Uhr).
Doch Wahls rettete sich aus der für ihn äußerst
unangenehmen Krise und konnte sich am Ende doch noch
über den Sieg freuen. Ein echtes Spitzenduell lieferte
sich Tomasz Markowski am ersten Brett mit Lubomir Ftacnik.
Tomasz hielt den Angriff des Slowaken aus, spielte anschließend
selbst auf Sieg, per Dauerschach konnte Ftacnik sich
den halben Zähler sichern. Eine für ihn "ganz
normale" Kampfpartie lieferte Lutz Espig gegen
Jan Gustafsson ab, spielte aktiv, doch der deutsche
Nationalspieler "hielt das immer irgendwie aus"
- remis (4:1).
Den Matchball für Hamburg verwandelte
Suat Atalik gegen Stefan Kindermann nach der Zeitkontrolle
im Endspiel. Zwei Partien waren noch im Gange, eine
davon (seine dritte in der Eliteliga) spielte Matthias
Hörr. Gegen den um etwa 400 Wertzahlpunkte stärkeren
Thies Heinemann musste sich Matthias erst im Springer-Läufer-Endspiel
beugen, vielleicht lag irgendwann eine Möglichkeit
zum Remis auf dem Brett, die Plauener Beobachter zeigten
sich begeistert von der Leistung des 18-Jährigen.
Dann ließ Roland Pfretzschner seine Mitspieler
noch lange warten, bevor sich alle mit dem Kleinbus
(und Peter Paul darin an vorderster Front) nach Hause
steuern lassen konnten. Zwar musste Roland in seiner
Partie stets auf die Aktionen des Gegners reagieren,
wie er selbst feststellte, aber kurz vor der Zeitkontrolle
verpasste der Adorfer leider den fälligen Turmabtausch
zum Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern.
Hamburger SK
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SK König Plauen
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7
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:
|
1
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GM
Ftacnik, Lubomir |
2565
|
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GM
Markowski, Tom. |
2552
|
½
|
:
|
½
|
GM
Atalik, Suat |
2604
|
|
GM
Kindermann, St. |
2539
|
1
|
:
|
0
|
IM
Gustafsson, Jan |
2532
|
|
GM
Espig, Lutz |
2409
|
½
|
:
|
½
|
GM
Wahls, Matthias |
2529
|
|
FM
Haskamp, Stephan |
2322
|
1
|
:
|
0
|
GM
Müller, Karsten |
2495
|
|
FM
Dirr, Ulrich |
2233
|
1
|
:
|
0
|
IM
Berg, Emanuel |
2454
|
|
FM
Pfretzschner, R. |
2163
|
1
|
:
|
0
|
IM
Reeh, Oliver |
2455
|
|
Espig,
Thomas |
2248
|
1
|
:
|
0
|
IM
Heinemann, Thies |
2392
|
|
Hörr,
Matthias |
1942
|
1
|
:
|
0
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Am 22./23. November trifft unser Team
in Baden-Baden auf die Stuttgarter Schachfreunde und
den SC Baden-Oos.
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