Plauener Oktett erneut nur Außenseiter
SK König fährt
zu drei Kämpfen an den Tegernsee
Als ich Ende Oktober die Vorschau für
die erste Runde der diesjährigen Bundesligasaison
schrieb, witzelte ich noch, ob unser Achter die Liga
mit 0 oder 1 Mannschaftspunkt verlässt. Heute,
nachdem fünf Vergleiche absolviert sind, stehen
schon zwei Siege zu Buche: ein überraschend deutlicher
gegen die Amateurmannschaft aus Stuttgart und ein überraschender
an sich gegen die Schachfreunde aus Katernberg. Was
ist denn nun wirklich drin für den SK König
Plauen in diesem Jahr?
Sollte es tatsächlich doch noch
um den Klassenerhalt gehen, dann ist das kommende verlängerte
Wochenende wohl nicht das geeignetste, um die Prognosen
zu konkretisieren. Denn gegen die Mannschaften vom TV
Tegernsee (unserem Reisepartner), den Schachfreunden
Neukölln und dem SC Kreuzberg sollte man besser
nicht mit Zählbarem rechnen
Los geht es schon am morgigen Freitag
im Duell gegen die Gastgeber, die mit Igor Khenkin und
den beiden Ex-Plauenern Uwe Bönsch und Klaus Bischoff
einen Teil der deutschen Spitze aufbieten können.
Andrei Sokolov (Frankreich) und Zoltan Ribli (Ungarn)
werden unseren vorderen Brettern ebenfalls einheizen.
Bei einem Elodefizit von über 200 Punkten ist an
den hinteren Brettern für die Vogtländer nichts
zu erwarten.
Auch gegen das Berliner Duo wird nicht
viel zu holen sein. Neukölln konnte man zwar im
letzten Jahr noch überraschend mit 5:3 bezwingen,
selbst ohne Alex Beliavsky, aber die Umstände waren
damals auch andere. Die beiden Slowaken Sergey Movsesion
und Igor Stohl führen die Neuköllner an, zusammen
mit dem "Chessbase-Trainer" Dorian Rogozenko
(Rumänien). Im Unterhaus sind die Plauener Nachteile
nicht ganz so gravierend, aber alles andere als ein
Berliner Sieg wäre eine Überraschung.
Der SC Kreuzberg hatte dieses Jahr ein
paar Anlaufschwierigkeiten und findet sich unmittelbar
vor Plauen in der Tabelle auf Platz 11 wieder. Mit den
Weltklassespielern Zoltan Almasi (Ungarn) und dem charismatischen
Liviu-Dieter Nisipeanu (Rumänien) haben die Hauptstädter
sogar Vorteile im Oberhaus. Auch an den restlichen Brettern
ist Kreuzberg klar besser besetzt.
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Super in Form:
GM Lutz Espig
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50% am 4. Brett:
FM Gunter Sandner
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Bundesligadebüt?
Lion Pfeufer
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Niemand wird enttäuscht sein, sollte
der SK König aus drei Spielen null Punkte mitnehmen.
Aber gerade gegen Katernberg hat man gesehen, dass doch
immer wieder Überraschungen möglich sind.
Und vielleicht gelingt ja doch irgendwo ein Punktgewinn.
Gerade GM Lutz Espig hat ja letzte Woche bei der Deutschen
Einzelmeisterschaft gezeigt, dass er derzeit seinen
zweiten oder dritten Frühling erlebt. Nachwuchsstar
Lion Pfeufer (zuletzt 4,5 aus 7 bei der DVM) kommt vielleicht
zu seinem Bundesligadebüt.
Die Partien beginnen am Freitag um 16
Uhr, Samstag 14 Uhr und Sonntag 9 Uhr. Gespielt wird
im Kur- und Kongresszentrum Rottach-Egern, Nördliche
Hauptstr. 9, 83700 Rottach-Egern.
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