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SK König Plauen holt den
Titel
U14-Mädels holen
nach Bronze in Deutschland nun erneut die Sachsenmeisterschaft
Nach dem Überraschungssieg 2002,
der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr hat das U14-Mädchenteam
des SK König Plauen erneut den Landesmeistertitel
in das Vogtland geholt. Schon in den Auftaktrunden war
zu spüren, mit welchen Ambitionen die Mannschaft
nach Leipzig gereist war. Dem glatten 4:0-Erfolg in
Runde 1 folgte ein ebenso hoher Sieg gegen die II. Mannschaft
des ESV Delitzsch. Schwieriger gestaltete sich der Vergleich
mit dem ESV Delitzsch I, immerhin hatten die Randleipzigerinnen
die aktuelle Sachseneinzelmeisterin in ihren Reihen
und sind in punkto Wettkampferfahrung ein sehr ernst
zu nehmender Gegner. Trotzdem verteidigten Theresa und
Rebecca Reh, Sandra Meyer und Jessica Schlegel mit einem
hart umkämpften Unentschieden die Spitzenposition.
Enttäuschend zu diesem Zeitpunkt war das Abschneiden
des Titelverteidigers und Deutsche Meisters SC Leipzig-Gohlis,
der mit einem ausgeglichenen Punktekonto kaum noch Chancen
auf Platz 1 hatte, denn die Spitze schon weit enteilt.
Neben der wirklich guten, preiswerten
und netten Verpflegung war die Unterbringung im Olympischen
Dorf ein weiterer Höhepunkt der Operation Gold.
Damit ist weniger die Unterbringung selbst, sondern
vielmehr das betreuerfreundliche Ambiente im unmittelbaren
Umfeld gemeint. Olympia der kurzer Wege - wirklich eine
tolle Idee und auch ein prima Vorwand unsere 13- bis
14jährigen Teenager abends nicht mehr auf die Straße
zu lassen.
In der vierten Runde kam es dann zum
Aufeinandertreffen der unmittelbaren Verfolger des Plauener
Quartetts. Während sich dabei Delitzsch und TuS
Coswig 2:2 trennten, verschafften sich die Plauener
Mädchen mit einem souveränen 4:0 gegen USV
TU Dresden einen Punkt Vorsprung in der Tabelle. Auch
dank der bis dahin erspielten Brettpunkte war die angestrebte
dritte Qualifikation in Folge zur Teilnahme an der Deutschen
Meisterschaft nun schon sicher, aber jetzt sollte auch
der Titel her. Mit dem TuS Coswig traf man in der Schlußrunde
allerdings auf einen äußerßt motivierten
Gegner, der selbst noch Sachsenmeister werden konnte,
wenigstens aber Platz 3 und die damit verbundene Teilnahme
an den Deutschen Meisterschaften schaffen wollte. Entsprechend
verbissen gestaltete sich das Spiel und fast schien
es, als sollte den Coswigern eine Riesenüberraschung
gelingen. Erst geriet Rebecca Reh in einer komplizierten
Stellung in Nachteil und als dann zu allem Überfluss
auch Sandra Meyer, sonst die Zuverlässigkeit in
Person danebengriff, war die Lage mehr als kritisch.
Ungemein wichtig das in dieser Situation Theresa Reh
am Spitzenbrett für die vorübergehende Plauener
Führung sorgte. Trotz Kampfgeist mussten sich Rebecca
Reh und Sandra Meyer schließlich geschlagen geben
- Coswig führte 2:1 und Plauen wäre im Falle
einer Niederlage auf den Bronzerang abgerutscht. Jetzt
zeigte aber auch Coswig Nerven und Jessica Schlegel
konnte mit ihrer besten Leistung in diesem Turnier das
Blatt zugunsten des SK König wenden. Mit einer
Energieleistung schaffte sie den Ausgleich und durfte
sich mit ihren Mannschaftskameradinnen über den
Gewinn des Sachsenmeistertitel und die dritte Teilnahme
in Folge bei den Deutschen Meisterschaften freuen. Vielleicht
ist dort nach zweimal Bronze diesmal sogar noch mehr
drin?
Nach dem überraschenden Bronzegewinn
im Vorjahr bei der Deutschen Meisterschaft wollte der
U14-Mädchenvierer des SK König Plauen auch
in diesem Jahr wieder um die Medaillen mitspielen. Als
Nummer 4 der Setzliste unter 14 Teams schien dieses
Ziel nicht unrealistisch. Dabei sollte sich die ausgeglichene
Besetzung der Mannschaft als besondere Stärke bewähren.
Im Auftaktspiel bekam
man es mit "Glück auf" Rüdersdorf
zu tun, eine Mannschaft, die dem erweiterten Mittelfeld
zuzurechnen war. Unbedingt wollte man mit einem Sieg
starten, um gleich richtig
in das Turnier zu finden. Das 1:0 für die Plauener
Farben erzielte Maria Walker bei ihrem ersten Einsatz
für den SK König seit mehr als 3½ Jahren.
Maria lebt mit ihren Eltern schon längere Zeit
in England, spielt dort unter anderem auch die Britischen
Meisterschaften mit und war extra für die Teilnahme
am Jahreshöhepunkt nach Deutschland gereist. Jessica
Schlegel, für Rebecca Reh ins Team
gerückt erhöhte auf 2:0, und nun war es an
den beiden Spitzenbrettern den Erfolg sicher zu stellen.
Sandra Meyer, im Vorjahr noch erfolgreiche Ersatzspielerin,
sorgte am Brett 2 schließlich für den Matchpunkt,
Theresa Reh steuerte dem Mannschaftskonto noch einen
halben Zähler bei.
SK König Plauen
|
|
SV Rüdersdorf
|
3½
|
:
|
½
|
Reh,
Theresa |
1567
|
|
Vollak,
Marleen |
1636
|
½
|
:
|
½
|
Meyer,
Sandra |
1231
|
|
Wolf,
Carolin |
1221
|
1
|
:
|
0
|
Walker,
Maria |
1104
|
|
Heider,
Julia |
718
|
1
|
:
|
0
|
Schlegel,
Jessica |
1284
|
|
Robus,
Alexandra |
|
1
|
:
|
0
|
Zur zweiten Runde bescherte
die Auslosung dem Plauener Quartett mit dem SC Leipzig-Gohlis
gleich ein Hammerlos. Die Messestädterinnen galten
als uneingeschränkter Turnierfavorit, hatten unsere
Mädchen bereits bei der Sachsenmeisterschaft geschlagen
und konnten am Spitzenbrett mit Melanie Ohme die amtierende
Deutsche Einzelmeisterin dieser Altersklasse aufbieten.
Ziemlich schnell war klar, dass an den Brettern 1 und
4 wohl nichts Zählbares zu holen sein würde,
aber Rebecca Reh und auch Maria Walker hielten die Plauener
Hoffnungen hoch. In hochgradiger Zeitnot übersah
dann Rebecca eine eindeutige Gewinnmöglichkeit
und auch Maria verpasste den möglichen Sieg. Als
beide Partien schließlich Remis endeten, hieß
es 3:1 für Gohlis, die letztendlich souverän
mit 14:0 Punkten Meister wurden.
SC Leipzig-Gohlis
|
|
SK König Plauen
|
3
|
:
|
1
|
Ohme,
Melanie |
1948
|
|
Reh,
Theresa |
1567
|
1
|
:
|
0
|
Nguyen,
Hoa My |
1582
|
|
Reh,
Rebecca |
1428
|
½
|
:
|
½
|
Riedel,
Kristina |
1467
|
|
Walker,
Maria |
1104
|
½
|
:
|
½
|
Perlick,
Maria |
1173
|
|
Schlegel,
Jessica |
1284
|
1
|
:
|
0
|
Mit der Erkenntnis auch
gegen die Spitzenmannschaften konkurrenzfähig zu
sein, ging es in die nächste Paarung. Gegen den
TSV Heumaden hieß es im Vorjahr am Ende 2:2, vor
der Spielstärke der Badener war man also zur Genüge
gewarnt. Wieder war es Maria Walker, die mit ihrer betont
taktischen Spielweise für die schnelle Plauener
Führung sorgte. Auch Rebecca Reh erreichte schnell
einen Vorteil, nur machte es ihr die Gegnerin etwas
schwerer, bis sie sich über ihren ersten Sieg freuen
durfte. Mit einer eigenwilligen Eröffnungsvariante
machte sich Sandra Meyer trotz eines Mehrbauern das
Leben etwas schwer. Aber mit Kampfgeist zermürbte
sie ihre Gegnerin und war nach ihrem Auftaktsieg wiederum
erfolgreich. Am Spitzenbrett einigten sich Theresa Reh
und Saskia Zikeli auf ein
Unentschieden.
SK König Plauen
|
|
TSV Heumaden
|
3½
|
:
|
½
|
Reh,
Theresa |
1567
|
|
Zikeli,
Saskia |
1867
|
½
|
:
|
½
|
Reh,
Rebecca |
1428
|
|
Sandrou,
Tina |
1266
|
1
|
:
|
0
|
Meyer,
Sandra |
1231
|
|
Fröschle,
Luzie |
1182
|
1
|
:
|
0
|
Walker,
Maria |
1104
|
|
Gheng,
Hannelore |
1168
|
1
|
:
|
0
|
Da es der Auslosungscomputer
nicht besonders gut mit dem SK König meinte, hieß
der nächste Gegner SG Porz - der Titelverteidiger.
Was sich in diesem Match abspielte, war nichts für
schwache Nerven. Während nach etwa dreieinhalb
Stunden alle anderen Spiele der 4. Runde bereits ihren
Sieger gefunden hatten, war in diesem hochbrisanten
Match noch keine Partie entschieden. Hatten sich Theresa
Reh und Sandra Meyer bis zu diesem Zeitpunkt einen Vorteil
gesichert, war an den beiden anderen Brettern abzusehen,
dass die Porzer wohl das bessere Ende für sich
haben würden. Rebecca Reh scheiterte einmal mehr
an ihrem Problem der Zeiteinteilung und auch Jessica
Schlegel, die zwischenzeitlich sogar besser stand, verlor
ihre Partie durch Zeitüberschreitung. Damit noch
nicht genug gestraft, unterlief auch Sandra Meyer kurz
vor der Zeitkontrolle ein folgenschwerer Fehler. Sichtlich
geschockt fand sie den möglichen Ausweg nicht und
überschritt ebenfalls die Bedenkzeit. Selbst Jochen
Bandt als langjähriger Trainer und Betreuer konnte
sich nicht an Ähnliches erinnern. Theresa Reh blieb
es am Spitzenbrett vorbehalten, mit einer Klassepartie
wenigstens noch für den Ehrenpunkt zu sorgen.
SK König Plauen
|
|
SG Porz
|
1
|
:
|
3
|
Reh,
Theresa |
1567
|
|
Zemella,
Jennifer |
1600
|
1
|
:
|
0
|
Reh,
Rebecca |
1428
|
|
Gossmann,
Anna-M. |
1502
|
0
|
:
|
1
|
Meyer,
Sandra |
1231
|
|
Karmann,
Anna |
1458
|
0
|
:
|
1
|
Schlegel,
Jessica |
1281
|
|
Hiller,
Eugenia |
1208
|
0
|
:
|
1
|
Mit 4:4 Punkten auf
Platz 7 in der Tabelle abgerutscht, war nun jedem klar,
dass ein weiterer Ausrutscher die erhoffte Medaille
kosten würde. Entsprechend motiviert ging das Team
an die nächsten Aufgaben. Gegen die Schachfreunde
Hörden pausierte Rebecca Reh, dafür rückte
Maria Walker, die bis dahin einen souveränen Eindruck
hinterlassen hatte, wieder in das Aufgebot. Wie richtig
diese Entscheidung war, zeigte sich schon nach wenigen
Zügen. Sowohl Jessica Schlegel als auch Maria Walker
hatten ihre Gegnerinnen voll im Griff und es war abzusehen,
dass beide für volle Punkte sorgen würden.
Diese Situation nutzend, konnte man sich am 2. Brett
getrost auf Remis verständigen. Während Jessica
mit den groben Fehlern ihrer Gegnerin wenig Mühe
hatte, bedurfte es bei Maria schon wieder ihrer taktischen
Fähigkeiten, um den Partiegewinn zu realisieren.
Da mit 2½ Zählern auf der Habenseite der
Mannschaftssieg bereits feststand, war es auch zu verschmerzen,
dass Theresa ihre Partie schließlich aufgeben
musste.
SF Hörden
|
|
SK König Plauen
|
1½
|
:
|
2½
|
Goergen,
Barbara |
1759
|
|
Reh,
Theresa |
1567
|
1
|
:
|
0
|
Bochis,
Julia |
1172
|
|
Meyer,
Sandra |
1231
|
½
|
:
|
½
|
Immer,
Carina |
896
|
|
Walker,
Maria |
1104
|
0
|
:
|
1
|
Straßer,
Bernadette |
|
|
Schlegel,
Jessica |
1284
|
0
|
:
|
1
|
Runde 6 brachte ein
weiteres innersächsisches Duell. Gegen den ESV
Delitzsch war man ganz klar in der Favoritenrolle, zumal
die Delitzscherinnen krankheitsbedingt auf eine Spielerin
verzichten mussten. Für Rebecca Reh gab es keine
Gegnerin und die daraus resultierende 1:0-Führung
nutzten die anderen drei Mädchen zu einem sicheren
4:0-Erfolg.
ESV Delitzsch
|
|
SK König Plauen
|
0
|
:
|
4
|
Gahn,
Juliane |
1342
|
|
Reh,
Theresa |
1567
|
0
|
:
|
1
|
Gahn,
Cornelia |
1275
|
|
Reh,
Rebecca |
1428
|
|
:
|
+
|
Reinsdorf,
Christin |
1282
|
|
Walker,
Maria |
1104
|
0
|
:
|
1
|
Fritsche,
Miriam |
502
|
|
Schlegel,
Jessica |
1284
|
0
|
:
|
1
|
Mit diesem Resultat
konnte man dann auch optimistisch in die Schlussrunde
gehen, stand man doch mit einem Punkt Vorsprung auf
Platz 3 in der Tabelle. Trotzdem war es ein echtes Endspiel
um den Bronzerang, denn der Gegner SK Gräfelfing
hätte mit einem Sieg unseren Vierer noch überholen
können. Auch sorgten unsere Mädchen für
einen spannenden Wettkampfverlauf. Gewohnt sicher brachte
Maria Walker mit ihrem fünften Sieg den SK König
früh in Führung. Auch eine gute Stellung von
Theresa inklusive Mehrbauer war weniger Anlass zur Sorge.
Wie schnell allerdings in einer Partie etwas schiefgehen
kann, demontrierten Sandra Meyer und Rebecca Reh. Beide
standen eigentlich gut, bis sie mit Fehlern Gräfelfing
zurück ins Match brachten. Mit Kampfgeist schaffte
es Sandra dann allerdings doch noch, ein nicht mehr
für möglich gehaltenes Unentschieden zu erreichen.
Damit waren zumindest die Trainernerven wieder etwas
beruhigt, denn an eine Niederlage von Theresa war einfach
nicht zu glauben. Schließlich erledigte sie ihre
Aufgabe souverän, gewann mit einer guten Leistung
und durfte so als erste die Glückwünsche zur
Verteidigung der Bronzemedaille entgegennehmen.
SK König Plauen
|
|
SK Gräfeling
|
2½
|
:
|
1½
|
Reh,
Theresa |
1567
|
|
Post,
Julia |
1172
|
1
|
:
|
0
|
Reh,
Rebecca |
1428
|
|
Bothe,
Lea |
1259
|
0
|
:
|
1
|
Meyer,
Sandra |
1231
|
|
Bothe,
Ann-Marie |
814
|
½
|
:
|
½
|
Walker,
Maria |
1104
|
|
Dobrinevski,
Anast. |
790
|
1
|
:
|
0
|
Bronze wie im Vorjahr ist in erster Linie
das Resultat einer sehr ausgelichenen Mannschaftsleistung.
Alle fünf eingesetzten Spielerinnen erfüllten
die in sie gesetzten Erwartungen oder konnten wie Maria
Walker mit 5½ Punkten aus 6 Partien und Theresa
Reh mit 4 aus 7 am Spitzenbrett für zusätzliche
positive Akzente sorgen. Natürlich weckt ein solch
toller Erfolg Lust auf mehr. Vier Mädchen aus dem
Bronzequintett sind auch im kommenden Jahr noch in dieser
Altersklasse startberechtigt. Auch wenn ausgerechnet
Topscorerin Maria Walker das Team verlassen muss, will
der SK König Plauen versuchen, vielleicht sogar
nach dem Titel zu greifen ...
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