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SÄCHSISCHE MANNSCHAFTSMEISTERSCHAFTEN U14w 2004
 

SK König Plauen holt den Titel
U14-Mädels holen nach Bronze in Deutschland nun erneut die Sachsenmeisterschaft

Nach dem Überraschungssieg 2002, der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr hat das U14-Mädchenteam des SK König Plauen erneut den Landesmeistertitel in das Vogtland geholt. Schon in den Auftaktrunden war zu spüren, mit welchen Ambitionen die Mannschaft nach Leipzig gereist war. Dem glatten 4:0-Erfolg in Runde 1 folgte ein ebenso hoher Sieg gegen die II. Mannschaft des ESV Delitzsch. Schwieriger gestaltete sich der Vergleich mit dem ESV Delitzsch I, immerhin hatten die Randleipzigerinnen die aktuelle Sachseneinzelmeisterin in ihren Reihen und sind in punkto Wettkampferfahrung ein sehr ernst zu nehmender Gegner. Trotzdem verteidigten Theresa und Rebecca Reh, Sandra Meyer und Jessica Schlegel mit einem hart umkämpften Unentschieden die Spitzenposition. Enttäuschend zu diesem Zeitpunkt war das Abschneiden des Titelverteidigers und Deutsche Meisters SC Leipzig-Gohlis, der mit einem ausgeglichenen Punktekonto kaum noch Chancen auf Platz 1 hatte, denn die Spitze schon weit enteilt.

Neben der wirklich guten, preiswerten und netten Verpflegung war die Unterbringung im Olympischen Dorf ein weiterer Höhepunkt der Operation Gold. Damit ist weniger die Unterbringung selbst, sondern vielmehr das betreuerfreundliche Ambiente im unmittelbaren Umfeld gemeint. Olympia der kurzer Wege - wirklich eine tolle Idee und auch ein prima Vorwand unsere 13- bis 14jährigen Teenager abends nicht mehr auf die Straße zu lassen.

In der vierten Runde kam es dann zum Aufeinandertreffen der unmittelbaren Verfolger des Plauener Quartetts. Während sich dabei Delitzsch und TuS Coswig 2:2 trennten, verschafften sich die Plauener Mädchen mit einem souveränen 4:0 gegen USV TU Dresden einen Punkt Vorsprung in der Tabelle. Auch dank der bis dahin erspielten Brettpunkte war die angestrebte dritte Qualifikation in Folge zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft nun schon sicher, aber jetzt sollte auch der Titel her. Mit dem TuS Coswig traf man in der Schlußrunde allerdings auf einen äußerßt motivierten Gegner, der selbst noch Sachsenmeister werden konnte, wenigstens aber Platz 3 und die damit verbundene Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften schaffen wollte. Entsprechend verbissen gestaltete sich das Spiel und fast schien es, als sollte den Coswigern eine Riesenüberraschung gelingen. Erst geriet Rebecca Reh in einer komplizierten Stellung in Nachteil und als dann zu allem Überfluss auch Sandra Meyer, sonst die Zuverlässigkeit in Person danebengriff, war die Lage mehr als kritisch. Ungemein wichtig das in dieser Situation Theresa Reh am Spitzenbrett für die vorübergehende Plauener Führung sorgte. Trotz Kampfgeist mussten sich Rebecca Reh und Sandra Meyer schließlich geschlagen geben - Coswig führte 2:1 und Plauen wäre im Falle einer Niederlage auf den Bronzerang abgerutscht. Jetzt zeigte aber auch Coswig Nerven und Jessica Schlegel konnte mit ihrer besten Leistung in diesem Turnier das Blatt zugunsten des SK König wenden. Mit einer Energieleistung schaffte sie den Ausgleich und durfte sich mit ihren Mannschaftskameradinnen über den Gewinn des Sachsenmeistertitel und die dritte Teilnahme in Folge bei den Deutschen Meisterschaften freuen. Vielleicht ist dort nach zweimal Bronze diesmal sogar noch mehr drin?

 

 

Nach dem überraschenden Bronzegewinn im Vorjahr bei der Deutschen Meisterschaft wollte der U14-Mädchenvierer des SK König Plauen auch in diesem Jahr wieder um die Medaillen mitspielen. Als Nummer 4 der Setzliste unter 14 Teams schien dieses Ziel nicht unrealistisch. Dabei sollte sich die ausgeglichene Besetzung der Mannschaft als besondere Stärke bewähren.

Im Auftaktspiel bekam man es mit "Glück auf" Rüdersdorf zu tun, eine Mannschaft, die dem erweiterten Mittelfeld zuzurechnen war. Unbedingt wollte man mit einem Sieg starten, um gleich richtig
in das Turnier zu finden. Das 1:0 für die Plauener Farben erzielte Maria Walker bei ihrem ersten Einsatz für den SK König seit mehr als 3½ Jahren. Maria lebt mit ihren Eltern schon längere Zeit in England, spielt dort unter anderem auch die Britischen Meisterschaften mit und war extra für die Teilnahme am Jahreshöhepunkt nach Deutschland gereist. Jessica Schlegel, für Rebecca Reh ins Team
gerückt erhöhte auf 2:0, und nun war es an den beiden Spitzenbrettern den Erfolg sicher zu stellen. Sandra Meyer, im Vorjahr noch erfolgreiche Ersatzspielerin, sorgte am Brett 2 schließlich für den Matchpunkt, Theresa Reh steuerte dem Mannschaftskonto noch einen halben Zähler bei.

 

SK König Plauen
SV Rüdersdorf
:
½
Reh, Theresa
1567
Vollak, Marleen
1636
½
:
½
Meyer, Sandra
1231
Wolf, Carolin
1221
1
:
0
Walker, Maria
1104
Heider, Julia
718
1
:
0
Schlegel, Jessica
1284
Robus, Alexandra
–––
1
:
0

 

Zur zweiten Runde bescherte die Auslosung dem Plauener Quartett mit dem SC Leipzig-Gohlis gleich ein Hammerlos. Die Messestädterinnen galten als uneingeschränkter Turnierfavorit, hatten unsere Mädchen bereits bei der Sachsenmeisterschaft geschlagen und konnten am Spitzenbrett mit Melanie Ohme die amtierende Deutsche Einzelmeisterin dieser Altersklasse aufbieten. Ziemlich schnell war klar, dass an den Brettern 1 und 4 wohl nichts Zählbares zu holen sein würde, aber Rebecca Reh und auch Maria Walker hielten die Plauener Hoffnungen hoch. In hochgradiger Zeitnot übersah dann Rebecca eine eindeutige Gewinnmöglichkeit und auch Maria verpasste den möglichen Sieg. Als beide Partien schließlich Remis endeten, hieß es 3:1 für Gohlis, die letztendlich souverän mit 14:0 Punkten Meister wurden.

 

SC Leipzig-Gohlis
SK König Plauen
3
:
1
Ohme, Melanie
1948
Reh, Theresa
1567
1
:
0
Nguyen, Hoa My
1582
Reh, Rebecca
1428
½
:
½
Riedel, Kristina
1467
Walker, Maria
1104
½
:
½
Perlick, Maria
1173
Schlegel, Jessica
1284
1
:
0

 

Mit der Erkenntnis auch gegen die Spitzenmannschaften konkurrenzfähig zu sein, ging es in die nächste Paarung. Gegen den TSV Heumaden hieß es im Vorjahr am Ende 2:2, vor der Spielstärke der Badener war man also zur Genüge gewarnt. Wieder war es Maria Walker, die mit ihrer betont taktischen Spielweise für die schnelle Plauener Führung sorgte. Auch Rebecca Reh erreichte schnell einen Vorteil, nur machte es ihr die Gegnerin etwas schwerer, bis sie sich über ihren ersten Sieg freuen durfte. Mit einer eigenwilligen Eröffnungsvariante machte sich Sandra Meyer trotz eines Mehrbauern das Leben etwas schwer. Aber mit Kampfgeist zermürbte sie ihre Gegnerin und war nach ihrem Auftaktsieg wiederum erfolgreich. Am Spitzenbrett einigten sich Theresa Reh und Saskia Zikeli auf ein
Unentschieden.

 

SK König Plauen
TSV Heumaden
:
½
Reh, Theresa
1567
Zikeli, Saskia
1867
½
:
½
Reh, Rebecca
1428
Sandrou, Tina
1266
1
:
0
Meyer, Sandra
1231
Fröschle, Luzie
1182
1
:
0
Walker, Maria
1104
Gheng, Hannelore
1168
1
:
0

 

Da es der Auslosungscomputer nicht besonders gut mit dem SK König meinte, hieß der nächste Gegner SG Porz - der Titelverteidiger. Was sich in diesem Match abspielte, war nichts für schwache Nerven. Während nach etwa dreieinhalb Stunden alle anderen Spiele der 4. Runde bereits ihren Sieger gefunden hatten, war in diesem hochbrisanten Match noch keine Partie entschieden. Hatten sich Theresa Reh und Sandra Meyer bis zu diesem Zeitpunkt einen Vorteil gesichert, war an den beiden anderen Brettern abzusehen, dass die Porzer wohl das bessere Ende für sich haben würden. Rebecca Reh scheiterte einmal mehr an ihrem Problem der Zeiteinteilung und auch Jessica Schlegel, die zwischenzeitlich sogar besser stand, verlor ihre Partie durch Zeitüberschreitung. Damit noch nicht genug gestraft, unterlief auch Sandra Meyer kurz vor der Zeitkontrolle ein folgenschwerer Fehler. Sichtlich geschockt fand sie den möglichen Ausweg nicht und überschritt ebenfalls die Bedenkzeit. Selbst Jochen Bandt als langjähriger Trainer und Betreuer konnte sich nicht an Ähnliches erinnern. Theresa Reh blieb es am Spitzenbrett vorbehalten, mit einer Klassepartie wenigstens noch für den Ehrenpunkt zu sorgen.

 

SK König Plauen
SG Porz
1
:
3
Reh, Theresa
1567
Zemella, Jennifer
1600
1
:
0
Reh, Rebecca
1428
Gossmann, Anna-M.
1502
0
:
1
Meyer, Sandra
1231
Karmann, Anna
1458
0
:
1
Schlegel, Jessica
1281
Hiller, Eugenia
1208
0
:
1

 

Mit 4:4 Punkten auf Platz 7 in der Tabelle abgerutscht, war nun jedem klar, dass ein weiterer Ausrutscher die erhoffte Medaille kosten würde. Entsprechend motiviert ging das Team an die nächsten Aufgaben. Gegen die Schachfreunde Hörden pausierte Rebecca Reh, dafür rückte Maria Walker, die bis dahin einen souveränen Eindruck hinterlassen hatte, wieder in das Aufgebot. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigte sich schon nach wenigen Zügen. Sowohl Jessica Schlegel als auch Maria Walker hatten ihre Gegnerinnen voll im Griff und es war abzusehen, dass beide für volle Punkte sorgen würden. Diese Situation nutzend, konnte man sich am 2. Brett getrost auf Remis verständigen. Während Jessica mit den groben Fehlern ihrer Gegnerin wenig Mühe hatte, bedurfte es bei Maria schon wieder ihrer taktischen Fähigkeiten, um den Partiegewinn zu realisieren. Da mit 2½ Zählern auf der Habenseite der Mannschaftssieg bereits feststand, war es auch zu verschmerzen, dass Theresa ihre Partie schließlich aufgeben musste.

 

SF Hörden
SK König Plauen
:
Goergen, Barbara
1759
Reh, Theresa
1567
1
:
0
Bochis, Julia
1172
Meyer, Sandra
1231
½
:
½
Immer, Carina
896
Walker, Maria
1104
0
:
1
Straßer, Bernadette
–––
Schlegel, Jessica
1284
0
:
1

 

Runde 6 brachte ein weiteres innersächsisches Duell. Gegen den ESV Delitzsch war man ganz klar in der Favoritenrolle, zumal die Delitzscherinnen krankheitsbedingt auf eine Spielerin verzichten mussten. Für Rebecca Reh gab es keine Gegnerin und die daraus resultierende 1:0-Führung nutzten die anderen drei Mädchen zu einem sicheren 4:0-Erfolg.

 

ESV Delitzsch
SK König Plauen
0
:
4
Gahn, Juliane
1342
Reh, Theresa
1567
0
:
1
Gahn, Cornelia
1275
Reh, Rebecca
1428
:
+
Reinsdorf, Christin
1282
Walker, Maria
1104
0
:
1
Fritsche, Miriam
502
Schlegel, Jessica
1284
0
:
1

 

Mit diesem Resultat konnte man dann auch optimistisch in die Schlussrunde gehen, stand man doch mit einem Punkt Vorsprung auf Platz 3 in der Tabelle. Trotzdem war es ein echtes Endspiel um den Bronzerang, denn der Gegner SK Gräfelfing hätte mit einem Sieg unseren Vierer noch überholen können. Auch sorgten unsere Mädchen für einen spannenden Wettkampfverlauf. Gewohnt sicher brachte Maria Walker mit ihrem fünften Sieg den SK König früh in Führung. Auch eine gute Stellung von Theresa inklusive Mehrbauer war weniger Anlass zur Sorge. Wie schnell allerdings in einer Partie etwas schiefgehen kann, demontrierten Sandra Meyer und Rebecca Reh. Beide standen eigentlich gut, bis sie mit Fehlern Gräfelfing zurück ins Match brachten. Mit Kampfgeist schaffte es Sandra dann allerdings doch noch, ein nicht mehr für möglich gehaltenes Unentschieden zu erreichen. Damit waren zumindest die Trainernerven wieder etwas beruhigt, denn an eine Niederlage von Theresa war einfach nicht zu glauben. Schließlich erledigte sie ihre Aufgabe souverän, gewann mit einer guten Leistung und durfte so als erste die Glückwünsche zur Verteidigung der Bronzemedaille entgegennehmen.

 

SK König Plauen
SK Gräfeling
:
Reh, Theresa
1567
Post, Julia
1172
1
:
0
Reh, Rebecca
1428
Bothe, Lea
1259
0
:
1
Meyer, Sandra
1231
Bothe, Ann-Marie
814
½
:
½
Walker, Maria
1104
Dobrinevski, Anast.
790
1
:
0

 

Bronze wie im Vorjahr ist in erster Linie das Resultat einer sehr ausgelichenen Mannschaftsleistung. Alle fünf eingesetzten Spielerinnen erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen oder konnten wie Maria Walker mit 5½ Punkten aus 6 Partien und Theresa Reh mit 4 aus 7 am Spitzenbrett für zusätzliche positive Akzente sorgen. Natürlich weckt ein solch toller Erfolg Lust auf mehr. Vier Mädchen aus dem Bronzequintett sind auch im kommenden Jahr noch in dieser Altersklasse startberechtigt. Auch wenn ausgerechnet Topscorerin Maria Walker das Team verlassen muss, will der SK König Plauen versuchen, vielleicht sogar nach dem Titel zu greifen ...

 

Jochen Bandt

Theresa Reh
(1567)
Rebecca Reh
(1428)
Sandra Meyer
(1231)
Maria Walker
(1104)
Jessica Schlegel
(1284)
Trainer
Jochen Bandt


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letzte Änderung: 05.12.2022