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Zweitligadebüt endet mit knapper
Niederlage
Kuriose Szenen beim
Match zwischen Plauen und Forchheim
Nur 26 Züge dauerte die Debütpartie
von Viktor Gavrikov am Spitzenbrett des SK König
Plauen zum Saisonstart der Zweiten Schach-Bundesliga
gegen den SC Forchheim. Dann hatte der Litauer verloren
- wegen Zeitüberschreitung, nachdem er von Beginn
an mit Schwarz Probleme hatte gegen Michael Prusikin,
der die Schlussstellung als klar vorteilhaft für
sich sah. Forchheim lag mit 2,5:0,5 vorne und im Plauener
Lager glaubte keiner mehr an ein Unentschieden. Am Ende
stand eine knappe, aber gerechte 3,5:4,5-Niederlage
für den gastgebenden Erstligaabsteiger.
Die Gäste traten mit breiter Brust
im Hotel Am Theater an, schließlich hatten sie
bereits am Samstag ihr vorgezogenes Match beim SV Lok
Leipzig-Mitte mit 7:1 gewonnen. Bei Forchheim fehlte
nur der tschechische Großmeister Jansa, Plauen
musste auf Jacek Gdanski, Stephan Haskamp und Michael
Kuraszkiewicz verzichten. Peter Paul, Präsident
und Teamchef in Personalunion tippte vor Beginn auf
ein 3:5 - und lag damit am Ende wohl eher zufällig
fast richtig. Denn im Verlauf der etwa viereinhalb Stunden
Wettkampf gab es an manchem Brett eine völlig überraschende
Wendung.
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Thomas
Espig
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Die erste Entscheidung fiel am vierten
Brett, wo Gunter Sandner mit Weiß einiges versuchte,
eine optisch gute Stellung auf dem Brett hatte, aber
eben auch einen Bauern weniger - Forchheim ging in Führung
und gab diese bis zum Schluss auch nicht mehr ab. Es
folgte die Punkteteilung am zweiten Brett (Lutz Espig
gegen Milos Jirovsky), bevor Viktor Gavrikov über
das schon beschriebene Schicksal quittieren musste.
Dann ein weiterer "Dampfwalzensieg" von Thomas
Espig, der Berthold Bartsch überrollte und naturgemäß
nur "in der ersten Mannschaft spielen kann",
in der zweiten lief es bei dem für Plauen spielenden
Greizer nur ganz selten so gut. Ganz leichte Hoffnungen
keimten auf im Plauener Lager, bis mit Lion Pfeufer
am achten Brett der zweite "König" wegen
Zeitüberschreitung verlor. Der Jugendspieler hatte
aus der Eröffnung heraus eine starke Partie gespielt,
war am Ende nur ein wenig unaufmerksam - die Uhr hatte
einen Zug vor der Kontrolle ausgetickt - eine unnötige
Niederlage. Kurz darauf wurde dann der Friedensvertrag
am Brett von Viteslav Priehoda unterschrieben, im völlig
ausgeglichenen Damenendspiel war nicht mehr drin.
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Matthias
Hörr
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Beim Stande von 2:4 waren die Chancen
auf einen Mannschaftspunkt längst nur noch theoretischer
Natur, Roland Pfretzschner und Matthias Hörr hatten
im Endspiel je einen Bauern weniger. Doch das Match
sollte noch kuriose Züge annehmen. Matthias Hörr,
augenscheinlich bestenfalls noch mit Hoffnungen auf
die Punkteteilung, staunte nicht schlecht, als sich
sein immerhin mit einer stattlichen Wertzahl (2257)
ausgestatteter Gegner Hans-Jürgen Doeres in der
Brettmitte einzügig mattsetzen ließ. Der
Ärger des Gegners wird sich aber schnell wieder
legen, denn kurz darauf endete die Partie von Roland
Pfretzschner friedlich, womit die Forchheimer ihren
zweiten Saisonsieg sichergestellt hatten.

Hans-Jürgen
Döres (2257) Matthias Hörr (2058).
Eine Studie für die Ewigkeit: Weiß findet
die kraftvolle Fortsetzung 43.Sf3!?
SK König Plauen
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SC Forchheim
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3½
|
:
|
4½
|
GM
Gavrikov, Viktor |
2552
|
|
IM
Prusikin, Michael |
2517
|
0
|
:
|
1
|
GM
Espig, Lutz |
2443
|
|
GM
Jirovsky, Milos |
2521
|
½
|
:
|
½
|
IM
Priehoda, Viteslav |
2381
|
|
FM
Heidrich, Manfred |
2406
|
½
|
:
|
½
|
FM
Sandner, Gunter |
2327
|
|
Zwanzger,
Johannes |
2351
|
0
|
:
|
1
|
FM
Pfretzschner, R. |
2239
|
|
FM
Rupprecht, A. |
2329
|
½
|
:
|
½
|
Espig,
Thomas |
2294
|
|
FM
Bartsch, Berthold |
2290
|
1
|
:
|
0
|
Hörr,
Matthias |
2058
|
|
Döres,
Hans-Jürgen |
2257
|
1
|
:
|
0
|
Pfeufer,
Lion |
2010
|
|
IM
Orsag, Milan |
2392
|
0
|
:
|
1
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Für den SK König geht es am
14. November mit dem Spiel beim SC Noris Tarrasch Nürnberg
weiter.
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