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SK König Plauen enttäuscht
bei der DVM U20
Schlechteste Platzierung
aller vier Teilnahmen
Zwischen Weihnachten und Neujahr ging
es für unseren U20-Sechser wieder einmal zur Deutschen
Vereinsmeisterschaft, diesmal nach Berlin. Vor zwei
Jahren landeten wir zusammen mit Etienne Engelhardt,
Stephan Buschmann und Christian Hörr auf Platz
5 wohl der größte Plauener Erfolg
im (männlichen) Nachwuchsschach.
Unser Team war im Vergleich zur Sachsenligavorjahrssaison
an einer Position verändert: Der schwach spielende
Tomas Zeleny konnte aufgrund der Ausländerregelung
nicht mit in die Bundeshauptstadt fahren. Damit war
klar, dass Tobias am letzten Brett alle sieben Kämpfe
mitspielen konnte. Vor ihm besetzten Johannes, Daniel,
Sergej, Lion und ich die Bretter. Für mich und
Lion war es die vierte Teilnahme an solchen Vergleichen
auf Bundesebene. In niedrigeren Alterklassen kamen wir
auf Platz 6 bzw. 8 ins Ziel. Sergej und Johannes waren
neu ins Team gerückt, während Daniel und Tobias
auch schon drei Mal entfernteren Vereinen gegenüber
saßen.

Die Anreise im Kleinbus lief optimal,
der erste Abend auch, mit Einschränkungen. Die
Jugendherbergsrezeption gab auf die Frage nach einer
gemütlichen Gastlichkeit spontan das "Lützow-Stübchen"
an. Wer darin aber ein national-werteorientiertes Etablissement
vermutete, hatte auf die falsche Karte gesetzt. Eine
Bar, ein großer und noch zwei kleine Tische, die
Ausstattung schon (oder noch) auf Karneval ausgelegt,
ebenso wie die musikalische Untermalung. Dem neuen Gast
muss die Frage quälen, wie sich dieser Laden über
Wasser hält. Tja, im Vorraum war den Kunden nicht
viel zu entlocken. Anders lief's da wohl im hinteren
Bereich ab, bei Bedarf auch in anatomischer Hinsicht.
Wen wundert's da, dass es die Quittung erst ab 25 Euro
gibt und Wechselgeld erst bei der Pu- *äh* Biermutter
besorgt werden muss?

Gesitteter ging es da im Spiellokal zu.
In einer militärisch befestigten Grundschule wäre
so eine Unzucht wohl auch schwer vorstellbar. Positiv
hatten sich gegenüber dem Turnier vor zwei Jahren
unsere Wertzahlen verändert. Der Schnitt war leicht
höher, dazu hatte man Ersatz für die zwei
Spieler mit der geringsten Punktausbeute gefunden. Unserer
Startnummer kam das allerdings nicht zugute. Platz 11,
nicht mehr 8. Der erste Gegner war aber damals wie heute
gleich ein Brocken. Die Nummer drei, Glück auf
Rüdersdorf, war uns offensichtlich an allen Brettern
überlegen.
Entsprechend mies ging der Kampf los.
Meine Angriffsbemühungen mit Weiß versandeten
schon nach 4.h4 und 5.g4. Irgendwie bekam der Raum meinen
Pferden nicht sonderlich gut. Auf den untersten beiden
Reihen mussten sie sich damit begnügen, Einbruchsfelder
zu decken. Gegen FM Brener war so nicht viel zu holen.
Besonders deprimierend war mein enorme Zeitinvestition,
während mein Gegner fast alle Züge innerhalb
weniger Minuten fand. Als nächstes war Sergej fertig.
Im gleichfarbigen Läuferendspiel mit gleichen Bauern
war nur ein halber Zähler drin. Am Vorabend hatten
wir dort aber noch einen ganzen Punkt eingeplant. Die
komplette Enttäuschung der Mittelachse machte dann
Daniel perfekt, der ein gleiches Turmendspiel mittels
Doppelpatzer einstellte. 0,5:2,5, das geht nicht gut
aus. Johannes durfte daher gegen seinen starken Gegenspieler
schon mal remis bieten, was dieser aber aus gutem Grunde
ablehnte. Lion konnte nämlich nach grausiger Eröffnungsbehandlung
zum Vergeltungsschwert greifen, den luftigen gegnerischen
König attackieren und gewinnen. Ebenso eine schnelle
Wendung war am letzten Brett zu sehen, wo Tobias zu
Matchwinner wurde. Seine Dame konnte ungehindert auf
h2 Schach geben. Der folgenden Königsjagd fiel
dessen Gattin zum Opfer, sodass der Minusbauer nicht
mehr groß schmerzte. Jetzt hatte Johannes alles
in der Hand, ließ aber die Zeit abticken. Doch
glücklicherweise war Regelkunde vorhanden. Die
Remisreklamation (ohne vorheriges Angebot!) wurde zwar
trotz der fachgerechten Begründung ("Also
ich seh hier nichts mehr") nicht sofort akzeptiert.
Wenige Züge später einigte man sich dann aber
friedlich. 3:3 gegen einen Mitfavoriten, dass ist doch
was, dachte sich wohl auch der Computer.
SV GA Rüdersdorf
|
|
SK König Plauen
|
3
|
:
|
3
|
FM
Brener, Ilja |
2334
|
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
1
|
:
|
0
|
Frübing,
Stefan |
2233
|
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
0
|
:
|
1
|
Becker,
Nils |
2122
|
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
½
|
:
|
½
|
Rutschke,
Bernhard |
2087
|
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
1
|
:
|
0
|
Werner,
Daniel |
2167
|
|
Titz,
Johannes |
1965
|
½
|
:
|
½
|
Wapenhans,
Alex. |
1913
|
|
Franz,
Tobias |
1703
|
0
|
:
|
1
|
Zur Nachmittagsrunde stand dann die Nr. 1,
Baden-Baden, auf dem Teppich. Die konnten wie Rüdersdorf
zum Auftakt nicht voll punkten, hatten nun aber ihren
zweiten Versuch. Ich bekam zu der läppischen Zahl
von 2334 aus der Runde noch einmal einen Aufschlag von
80 Punkten aufgelegt. Auch der Titel hatte sich gesteigert:
kein FM, sondern IM. Dafür ließ es sich mit
Schwarz ganz gut an. Zu Beginn eine bekannte Variante,
dann sogar noch ein Tempogewinn, und dann, und dann
dann war nicht mehr viel. In Überschätzung
meiner Möglichkeiten wollte ich im Zentrum voran,
zog dafür aber wahrscheinlich zu viel Infanterie
aus der Festungsgarnison ab. Meinem geplanten Manöver
kam das feindliche Belagerungsgerät zuvor, dass
mir doch glatt einen Turm zerschoss. Vorher hatte Daniel
schon remisiert. Für mich zwar bei vollem Brett
unverständlich, aber nach dem verkorksten Auftakt
will man ja niemandem einen verkorksten Kampf aufdrängen.
Lion konnte mit dem gleichem Ergebnis abschließen.
Einen Bauern musste er bei einem Tauschgeschäft
reinstecken, den er aber nach langem Kampf zurück
erobern konnte. An den verbleibenden Brettern sah es
nicht nach einem Ausgleich für die Null am Spitzenbrett
aus. Tobias konnte seine aktive Stellung nicht ausbauen,
reihte einen Läufer ästhetisch in eine Bauernkette
ein und holte Remis. Sergej unterschätze nach schwachem
Aufschlag wohl die Fähigkeiten eines Turms, dem
eine einzelne Leichtfigur gegenüber steht. Sein
Gegner kam damit aber hervorragend zurecht. Die Niederlage
war besiegelt, da konnte Johannes auch ins Remis einwilligen.
Tja, das Turnier ging mit etwas Lospech über den
ersten Tag, aber ein Mal am Ende des Feldes, konnte
man sich ja als Rollkommando betätigen.
SK König Plauen
|
|
OSC Baden-Baden
|
2
|
:
|
4
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
|
IM
Mutschnik, Illya |
2414
|
0
|
:
|
1
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
|
Strohhäker,
Raoul |
2285
|
½
|
:
|
½
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
|
Beck,
Frederik |
2214
|
0
|
:
|
1
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
|
Schaaf,
Robert |
2113
|
½
|
:
|
½
|
Titz,
Johannes |
1965
|
|
Hauser,
Carlos |
2131
|
½
|
:
|
½
|
Franz,
Tobias |
1703
|
|
Stiefel,
Michael |
2057
|
½
|
:
|
½
|
Großenseebach war dann nun wirklich
schlagbar. Die Veranstalter hatten übrigens auf
jedes Mannschaftsschild einen Kartenausschnitt der Herkunftsregion
gedruckt. Bei Großseenbach war zwar ein Fadenkreuz
auf einer Bundesstraße zu sehen, die Ortsgröße
wurde vom Kartenhersteller aber nicht mit einem Schriftzug
gewürdigt. Zum Spielverlauf gibt es nicht viel
zu berichten. Lion konnte aus ansehnlicher Ausgangsposition
ein durchschlagendes Opfer anbringen, ein drohendes
Grundreihenmatt dabei mit Lf1 parieren. Bei Sergej und
Daniel wollte der Knoten nicht platzen. Die beiden Remis
waren aufgrund der geschlosssenen Mannschaftsleistung
nicht weiter tragisch. Johannes konnte eröffnungstheoretisch
überzeugen und gewann im Anschluss relativ mühelos.
Auch Tobias am letzten Brett konnte seine Mehrbauern
trotz ungleicher Läufer zum Gewinn führen.
Und auch ich kam zum ersten vollen Punkt. Die beiden
Türme harmonierten anfangs zwar nicht so gut gegen
die Dame, auf Dauer waren sie aber einfach stärker.
5:1, dass ließ sich nach den Favoriten doch ganz
gut an.
SK König Plauen
|
|
FSV Großenseebach
|
5
|
:
|
1
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
|
Borel,
Markus |
1965
|
1
|
:
|
0
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
|
Müller,
Mathias |
1827
|
1
|
:
|
0
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
|
Kohlmann,
Adrian |
1938
|
½
|
:
|
½
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
|
Kirch,
Florian |
1821
|
½
|
:
|
½
|
Titz,
Johannes |
1965
|
|
Quaschner,
Tobias |
1705
|
1
|
:
|
0
|
Franz,
Tobias |
1703
|
|
Nemeth-Csoka,
M. |
1455
|
1
|
:
|
0
|
Bochum war zwar für die Mannschaft
insgesamt kein verheerendes Los, ich bekam aber damit
in den ersten vier Runden den dritten der vier stärksten
Spieler. Irgendwie scheint das Schweizer System bei
Mannschaftsturnieren schlechte Punktausbeute am ersten
Brett nicht mit schwächeren Gegnern zu belohnen.
Gegen Ilja Zaragatski ließ ich mich von einer
Bauernoffensive am Königsflügel etwas einschüchtern,
begann daraufhin meinerseits auf der anderen Seite des
Brettes aktiv zu werden und schwächte dort meine
Stellung erheblich. Ironischerweise wurde auf meinem
scheinbar schwachen Flügel kein Zug mehr getätigt,
während ich auf der vormals sicheren Seite ausgekontert
wurde. Sergej konnte genauso viel holen. Im Mittelspiel
hatte sein Gegner das Zentrum mit zwei Bauern stark
besetzt, während seine eigenen Leute an der Peripherie
herumlungerten. Das ganze musste erneut mit einer Qualität
und der Partie bezahlt werden. Daniel stellte sich besonders
blöd an, zog Tc4 und nach Dxc4 war die Turmlinie
frei um auf der Grundreihe matt gesetzt zu werden. Das
machte drei Niederlagen und wieder war kein Sieg in
Sicht. Nach den halben Punkten von Lion und Tobias konnte
auch Johannes seine Stellung nicht mehr halten. Gegen
die eigentlich schlagbaren Bochumer verloren wir somit
5:1.
SG Bochum 31
|
|
SK König Plauen
|
5
|
:
|
1
|
Zaragatski,
Ilja |
2376
|
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
1
|
:
|
0
|
Zhang,
Fan |
2071
|
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
½
|
:
|
½
|
Pilat,
Daniel |
2144
|
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
1
|
:
|
0
|
Mazarov,
Jürgen |
1999
|
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
1
|
:
|
0
|
Fuhrmann,
Marc |
1993
|
|
Titz,
Johannes |
1965
|
1
|
:
|
0
|
Neftik,
Ilja |
1587
|
|
Franz,
Tobias |
1703
|
½
|
:
|
½
|
Mir war klar, dass jetzt aus dem Turnier
nicht mehr viel rauszuholen war. Nach zwei Tagen hatten
wir schon so viel Verlustpunkte wie vor zwei Jahren
nach vier Tagen. Außerdem kamen wir aus der unteren
Tabellenhälfte nicht so recht raus. Der Blick auf
die Einzelergebnisse zeigt zum ersten eine vollkommen
indiskutable Leistung der Mittelachse und ein glanzloses
Spitzenbrett. Meine drei Niederlagen kamen zwar nicht
unerwartet, aber wenigstens ein Remis hätte es
schon sein dürfen. Sehr stark behaupteten sich
Lion und Tobias. Beide mit 3 aus 4, das konnte sich
sehen lassen. Wie hätte das ausgesehen, wenn Zeleny
mitgespielt hätte? 3 aus 4? Wohl kaum; und Tobias
wäre erstmal aus dem Stammsechser raus gewesen.
Ohne Kommentar bleiben Brett 3 und 4. Zusammen mit mir
kamen sie auf genauso viel Punkte wie Lion oder Tobias
allein erzielten. Im Rahmen blieb die Leistung von Johannes
mit 50%. Es blieben ja noch drei Runden, um die Bilanz
aufzubessern.

Dass die Statistik nichts über die
Zukunft aussagt, zeigte dann die nächste Runde.
Unsere bisherigen Topspieler patzten beide. Lion fügte
in so schon zweifelhafter Stellung vier Turmzüge
ein, um sich danach in der gleichen Position wieder
zu finden. Vier Tempoverluste sind dann aber doch schon
ein wenig viel. Tobias machte irgendwelche Anfängerfehler
im Zentrum und ging über drei Züge kläglich
ein. Nun war der Rest der Mannschaft gefordert. Ich
hatte mir anfangs eine gute Stellung erspielt, versackte
im Anschluss aber vor den gegnerischen Toren. Wie angenehm,
dass mir mein Gegner zu Hilfe kam. Seit langem konnte
ich wieder einmal per Abzug die Partie entscheiden.
Auch Sergej konnte punkten. Seine abwechslungsreiche
Eröffnungswahl führte diesmal zum Erfolg.
Die beiden verbliebenen Bretter lieferten je einen halben
Punkt. Daniel zeigte sich dabei recht unmotiviert. Klar,
die Stellung war wohl schwer zu spielen, aber Bauer
ist Bauer, auch wenn er anfangs mühevoll verteidigt
werden musste. Johannes tauschte dann in Zeitnot die
interessanten Figuren ab und machte unser zweites Unentschieden
perfekt.
Heeper SK von 73
|
|
SK König Plauen
|
3
|
:
|
3
|
Hilverda,
Alexander |
2156
|
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
0
|
:
|
1
|
Dahmen,
Christoph |
2088
|
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
1
|
:
|
0
|
Beckmann,
Emanuel |
1965
|
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
0
|
:
|
1
|
Ebert,
Manuel |
1999
|
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
½
|
:
|
½
|
Fox,
Daniel |
2009
|
|
Titz,
Johannes |
1965
|
½
|
:
|
½
|
Speitel,
Sebastian |
1677
|
|
Franz,
Tobias |
1703
|
1
|
:
|
0
|
Die 6. Runde brachte dann mit dem HSK
zwar einen großen Namen, aber nicht unbedingt
den starken Gegner, den man dabei erwartet. Im Vergleich
zu den früheren Aufstellungen waren die Hansestädte
diesmal schlagbar. Natürlich muss da der Start
um einiges besser laufen. Daniel hatte mit Weiß
(!) in der Philidor-Verteidigung (!!) nach 45 Minuten
(!!!) verloren. Wie haben wir das auch geschafft, dass
gerade er gegen eins der wenigen Mädels spielen
musste? Ich lag eröffnungstechnisch zwar auch absolut
daneben, konnte die Partie aber wenigstens noch in einen
Abwehrkampf umwandeln, der aber freilich wenig aussichtsreich
war. Der dritte im Bunde war wieder Sergej, die drei
Patzer hatten einmal mehr zugeschlagen. Diesmal wurde
als Schwarzer Skandinavisch gespielt, später folgte
sein König dem weit vorgeschossenen g-Bauern und
ließ sich dann vor den verbleibenden Rochadebauern
matt setzen. Wieder drei Niederlagen. Lion konnte sein
Loch überbrücken und zeigte im Italiener,
dass das Figurenopfer doch korrekt ist. Mit Tobias'
Sieg keimte dann noch einmal Hoffnung auf. Als Weißer
zwei Bauern auf h7 und f7, dazu drohte noch fxg6 - ein
wahres Schach-. Schlacht- und Schachtfest. Böse
Zungen behaupteten später, dass Johannes vorher
im Mannschaftssinne ein Remis ablehnte. Er selbst wusste
davon allerdings nichts. Nichtsdestotrotz wurde versucht,
den fehlenden dritten Punkt zu erzielen. Sein Gegenüber
stellte sich zwar auch noch recht doof an, aber nachdem
der Freibauer kassierte wurde, ging es rasend schnell
bergab. 4:2, ein ausgeglichenes Turnierergebnis war
nicht mehr drin.
SK König Plauen
|
|
Hamburger SK 1830
|
2
|
:
|
4
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
|
Stellwagen,
Robin |
2167
|
0
|
:
|
1
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
|
Möller,
Hendrik |
2160
|
1
|
:
|
0
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
|
Schnock,
Stefan |
2030
|
0
|
:
|
1
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
|
Stejskal,
Janina |
2045
|
0
|
:
|
1
|
Titz,
Johannes |
1965
|
|
Salenko,
Vadim |
2005
|
0
|
:
|
1
|
Franz,
Tobias |
1703
|
|
Müller,
Philipp |
1994
|
1
|
:
|
0
|
Ein Hoffnungsschimmer am Abend: Peter
und seine alten Bekannten finanzierten unseren Suff.
Im Sony-Center wurde Bier in eigentlich sächsischen
Mengen ausgeschenkt. Dazu noch Dickes und die Welt sieht
gleich wieder runder aus. Bemerkenswerter Hinweis einer
Nichtschachspielerin: "Wenn ich zwischen Weihnachten
und Silvester zum Turnier fahren müsste, wäre
es mir egal wie ich spiele. Ich würde mir einfach
ein paar schöne Tage machen." Teile der Mannschaft
hatten sich anscheinend informell auf diese Logik abgesprochen.
Der fließende Alkohol machte in einigen Ohren
auch die lauten Worte unseres Fahrers wieder vergessen.

Letzte Runde und es geht gegen den letzten
der Setzliste, Puschendorf. Dieselbe Paarung war auch
vor zwei Jahren zum Abschluss angesetzt. Damals konnten
wir durch unseren Sieg die Tabellensituation nochmals
verbessern. Dieses Mal wäre wohl Schadensbegrenzung
angesagt gewesen, doch nicht einmal dazu reichte es.
Wie in der Vergangenheit sollten hinten gegen die schwachen
Spieler drei Punkte kommen und vorne der Rest. Der Rest
kam, die drei Punkte nicht. Ich konnte zwar meinem Gegner
mit 100 Elopunkten mehr ein Remis abtragen, wollte aufgrund
der bekannten Eröffnung aber mehr rausholen. Der
schwarze Angriff war aber schon recht stark, und im
Anschluss, als an ein gewonnenes Endspiel nicht mehr
so richtig zu denken war, fand mein Gegner eine Schachschaukel.
Sergej holte seine übliche Null, diesmal zwar mit
Qualität mehr, aber da waren die schwarzen Freibauern
schon kurz vorm Puffeingang. Fürchterlich auch
die Leistungen am Brett 4 und 6. Daniel konnte gegen
eine Wertzahl 1500 keinen Vorteil erzielen, wollte mit
schlechterer Bauernstellung dann auch nicht weiter kämpfen
- wieder nur remis. Tobias setzte dem einen drauf, und
kam gegen eine 1100 nicht aufs Brett. Nach und nach
ging ein Bauer weg. Einzig Johannes konnte seinen Ansprüchen
gerecht werden und sicher gewinnen. In der entstandenen
Situation meinte ich zu Lion, dass er doch vielleicht
auf Gewinn spielen müsste (und der war wohl einen
Zug lang tatsächlich auf dem Brett). Als Antwort
bekam ich: "Weil ihr euer Zeug verpatzt, hole ich
nicht die Brechstange raus!" Hm, der Partieverlauf
zeigte dann, dass man auch ohne Brechstange kläglich
eingehen kann. Dass Tobias' Gegner dann nicht mehr in
der Lage war, das simpelste Turmendspiel zu gewinnen,
änderte wenig, er zeigte halt seine wahre Spielstärke.
Mit diesem Remis hatten wir gegen Startnummer 16 2,5
Punkte geholt.
SV Puschendorf
|
|
SK König Plauen
|
3½
|
:
|
2½
|
Koch,
Moritz |
2228
|
|
Hörr,
Matthias |
2124
|
½
|
:
|
½
|
Lauer,
Moritz |
2233
|
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
1
|
:
|
0
|
Lowitz,
Torsten |
2117
|
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
1
|
:
|
0
|
Kittler,
Alexander |
1496
|
|
Butzke,
Daniel |
1999
|
½
|
:
|
½
|
Lingl,
Xenia |
1484
|
|
Titz,
Johannes |
1965
|
0
|
:
|
1
|
Buck,
Andreas |
1166
|
|
Franz,
Tobias |
1703
|
½
|
:
|
½
|
Zur Auswertung und die muss mit
der Einschätzung der Gegner beginnen. Keinesfalls
waren die Topteams so stark wie vor zwei Jahren. Nicht
umsonst patzten die Startnummern 1 und 3 gleich zur
Auftaktrunde. Ganz deutlich war aber, dass das Niveau
an den hinteren Brettern deutlich zunahm. Damals saßen
dort oftmals Spieler mit Wertzahl unter 1500. Die Plauener
Hinterachse hatte damit auch kein großes Federlesen
gemacht, mit Ausnahme von Stephan Buschmann. Bis auf
die beiden bayrischen Mannschaften hatten unsere Gegner
diesmal selten die 1600 gerissen. Oft waren wir hinten
hinaus sogar an einigen Brettern schwächer besetzt.
Für die desaströse Leistung ist das aber keine
Ausrede. Keinen einzigen Sieg holte Daniel. Vor zwei
Jahren hat er am gleichen Brett noch mehr als doppelt
so viele Punkte geholt. Freilich nicht mit ansehnlichem
Schach, aber wenigstens Punkte. Mit der Ästhetik
ist auch dieses Mal nichts geworden, doch die Punkte
blieben aus. Zudem wurden einige Stellungen nicht bis
zum Ende ausgespielt. Niemand (zumindest in dieser Mannschaft)
verlangt, dass so lange gespielt wird, bis man aufgrund
des fehlenden Planes verloren hat. Aber wenn späte
Mittelspiele und Endspiele nie aufs Brett kommen, kann
man gegen Spieler, die das Remis eben gezeigt bekommen
wollen, ganz schön alt aussehen. Zurückhaltung,
Betrügereien und Glück mögen beim Skat
mittelfristig zum Erfolg führen, doch im Schachsport
braucht man einfach die "balls", und die hat
er sich wohl für Silvester aufgehoben. An dieser
Stelle sei aber noch an die Spende der Familie Butzke
für das Team erinnert. Vielleicht können wir
in Zukunft ja Gepflogenheiten wie bei den schwächeren
Rennställen in der Formel 1 einführen. Nicht
minder scheußlich spielte Sergej auf. Nach der
Vorjahresleistung in der zweiten Männermannschaft
hätte hier mehr kommen müssen. Wahrscheinlich
liegt der wunde Punkt in der Eröffnungsbehandlung,
aber allein kann es daran nicht gelegen haben. Bei mir
hat sich das Zwischenfazit bestätigt. Zwar konnte
ich mit meinen 2,5 Punkten meine Wertzahl bestätigen,
aber im Mannschaftssinne hätte ich mir mehr erwartet.
In meinem letzten Jugendturnier konnte ich leider nichts
mehr reißen und blieb glanzlos. Auch Tobias absolvierte
sein letztes Jugendspiel in Berlin. Seine große
Leistung hat er gleich in der ersten Runde gezeigt.
Die eine Niederlage in der 5. Runde war unnötig,
ebenso wie das Remis in der letzten. Aber 4,5 Punkte
sind ganz ordentlich, auch am letzten Brett. Lion hat
mit seinen 4 Punkten wohl die stärkste Leistung
gezeigt. Die Remisen waren diesmal, ganz zu meiner Freude,
nicht tödlich für die Mannschaftskameraden.
Dazu kommen drei Siege gegen eine ansehnliche Gegnerschaft.
Hätte Eddy das letzte Mal ein ähnliches Ergebnis
eingefahren, wären wir wahrscheinlich noch auf
dem Podest gelandet. Bleibt zum Schluss noch Johannes.
In der Vorjahressaison 6 aus 6 und eine DWZ von 1967.
Da hätte man vielleicht doch etwas mehr verlangen
können, aber die Gegner in den verlorenen Partien
waren auch nicht von schlechten Eltern. In 5 von 7 Spielen
war er zudem auch noch der letzte Kämpfende. Sein
Ergebnis geht soweit in Ordnung.
Da es für absehbare Zukunft die
letzte Deutsche Vereinsmeisterschaft für Plauen
gewesen war, ein vierteiliges Fazit:
- Die Christof-Beyer-Variante ist doch spielbar.
- Ein Kleinbus kann ohne Mittelachse nicht fahren.
- Das Spiel ist aus - game over.
- Gegen manche Bayern reicht's immer noch, aber auch
wirklich nur gegen die.
|
|