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Tolle Ergebnisse für Plauener
Talente
Rebecca Reh holt Sachsentitel
Alle Aktiven überzeugen
Mit der Bilanz des Vorjahres, zwei Silber-
und eine Bronzemedaille, war in Plauen keiner unzufrieden.
Aber es fehlte eben ein Titel, und trotz aller Unwägbarkeiten
sollte es ja vielleicht diesmal klappen. Die Chancen
standen nicht schlecht, zumal bei den Girls der Altersklasse
U16 sich Theresa Reh auf Platz 1 der Setzliste wiederfand.
Den normalen Auftaktsiegen folgten in Runde 2 gegen
etwas stärkere Konkurrenz Remisen von Rebecca und
Theresa, was ungute Erinnerungen an die Meisterschaft
anno 2004 weckte. Oder andersherum ausgedrückt,
so manchen Trainer hätte das wohl zum Griff nach
der Flasche animiert. Gottseidank gab es an diesem Tag
noch eine weitere Runde, in der Rebecca Reh mit Cornelia
Gahn eine Mitfavoritin in die Schranken wies. Im Zwillingsduell
Reh gegen Gahn folgte in Runde 4 der nächste Streich
Theresa bezwang Juliane. Weil Rebecca mit einem
sicheren Sieg gegen Nicole Lorenz den Abstand zum "Rest"
des Feldes weiter vergrößerte, kam es in
der Freitagvormittagsrunde zum unvermeidlichen Schwesternduell.
Vom Druck der Onlineübertragung am DGT-Brett ließen
sich beide nicht beeindrucken und folgerichtig einigte
man sich nach 17 Zügen friedlich. Vorentscheidend
für den Meisterschaftsausgang war der nächste
Durchgang. Während Theresa remisierte, erarbeitete
sich Rebecca den halben Zähler Vorsprung, der ihr
letztendlich den Titel einbrachte. Eine feine Leistung
von beiden und, ein erfolgreicher Freiplatzantrag vorausgesetzt,
darf man in dieser Form wirklich gespannt sein, was
bei den Deutschen Meisterschaften herauskommen wird.

Rebecca Reh, Theresa
Reh und Cornelia Gahn (U16w)
Aus Sicht des SK König Plauen sind
Gold und Silber in einer Altersklasse ein Riesending,
aber es gibt noch mehr Positives zu berichten. Erstmals
seit fünf Jahren schafften zwei junge Plauenerinnen
den Sprung zu den U8-Sachsenmeisterschaften. Aus der
Trainingsgruppe von Elmer Pekrul (Herr P.!) zeigten
Elisa Hasse und Julia Scherbaum ihr im Laufe des vergangenen
Jahres erworbenes Können. Zur Überraschung
aller kämpften beide bis zur Schlußrunde
um Edelmetall, und erst die Niederlagen im letzten Moment
verhinderten den ganz großen Erfolg. Ein wirklich
toller Einstieg und mit Sicherheit die Motivation, noch
mehr zu erreichen ...

Elisa Hasse und Julia Scherbaum: Auf dem Weg nach ganz vorn

Siegerehrung U8w
Die schwierigste Ausgangsposition hatten
unsere zwei männlichen U14-Starter, Hashem Schweiger
und Stephan Meyer. Im 16 Starter umfassenden Teilnehmerfeld
fanden sich beide in der Startliste auf den Positionen
11 und 13 wieder. Dem zähen Beginn (Hashem 1,5
aus 5 - Stephan 1 aus 4) folgte ein furioser Schlussspurt
beider. Mit dann richtig gutem Schach gelang den zweien
noch der Sprung ins Mittelfeld, wobei besonders die
Partie von Hashem gegen den letztjährigen U12-Meister
Jan Brumme ins Auge fiel. Platz 8 (Stephan), Rang 11
(Hashem) und neben der Erkenntnis, durchaus konkurrenzfähig
zu sein, blieben auch noch ein paar DWZ-Punkte hängen.
Auffällig dabei, dass das Gros der Punkte nach
einem Gewaltmarsch durch das Elbsandsteingebirge erzielt
wurde. Vom Kirnitzschtal aus ging es zum Kuhstall über
den Kleinen Winterberg und den Goldsteinblick wieder
fast zum Ausgangspunkt zurück. Insgesamt 20 Kilometer
bergauf - bergab und als krönender Abschluß
eine Durchquerung der reissenden Kirnitzsch - nasse
Hosen inklusive! Übrigens hatten sich Stephan und
Hashem schon eine geeignete Stelle für einen Sprung
ins Tal ausgesucht falls sie auf den Plätzen
15 und 16 eingekommen wären.

Stephan mit Julia
und Elisa
Was für die einen Motivation war,
hätte unsere dritte Medaillenkandidatin fast die
Teilnahme am weiteren Turnier gekostet. Beim nicht ganz
einfachen Abstieg geriet Sandra ins Rutschen, knickte
mit dem rechten Fuß um und bewältigte die
verbliebenen eineinhalb Stunden Marsch unter sehr starken
Schmerzen. Schon das nötigte größten
Respekt ab. Schmerztabletten, eine beruhigende Erstuntersuchung
(Besten Dank an Dr. Dünzel), Stützverband
und Salbe ("Dr. Bandt") gehörten nun
zum weiteren Turnier. Bis dahin hatte sich Sandra Meyer
mit 3,5 Punkten aus 4 Partien die reelle Chance auf
eine weitere Medaille nach 2005 erspielt und das im
Turnier der Altersklasse U18! Es wäre wirklich
jammerschade gewesen, wenn es nicht mehr weiter gegangen
wäre. Selbst an Nummer 4 gesetzt hatte Sandra zwischen
258 und 319 DWZ-Punkten weniger, da schien die Konkurrenz
schier übermächtig. Hoffnung keimte auf, als
Sandra in der zweiten Runde im Duell mit der Topfavoritin
Maria Fuchs zur Bestform auflief und selbst ein voller
Zähler nicht unmöglich war. Es folgten zwei
"normale" Siege und der beschriebene Unfall
...
Am Freitagmorgen hieß es erst gegen
die mehrfache Sachsenmeisterin Franziska Gasch Farbe
zu bekennen, bevor es am Nachmittag zum Endspiel um
den Medaillenplatz mit Kristina Riedel kam. Beide Partien
mündeten sicher in den Remishafen, und nach dem
Sieg in der Schlußrunde hätte nur die Partie
Geisler-Bischoff remis enden müssen, um Sandra
auf den Vizerang zu platzieren. Aber man kann eben doch
nicht alles haben. Trotzdem ist Sandra auch in den kommenden
Jahren neben den beiden Reh-Zwillingen eine ganz heiße
Medaillenaspirantin, was selbst Oswald Bindrich bei
der Siegerehrung auffiel.

Bronzemedaillengewinnerin
Sandra Meyer (r.) ließ sich trotz starker Schmerzen
nicht auswechseln
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