Erste Mannschaft noch nicht in Tritt
Wieder zwei knappe Ergebnisse in der Oberliga

"Mir geht's nicht gut, weiß nicht, ob ich mitfahren kann." "Was fehlt dir denn?" "Ich bin krank, Fieber und so." "Haste mal die Temperatur gemessen?" "Ja." "Und?" "37,8." "Na dann stehste morgen halb zehn vor der Tür!"

Die erste Mannschaft des SK König Plauen ist auch nach drei Spieltagen in der Schach-Oberliga noch nicht voll in Tritt gekommen. Zwar konnten die Plauener mit der Ausbeute aus der Doppelrunde in Löberitz (ein Unentschieden und ein Sieg) zufrieden sein. Aber allein die Tatsache, dass es in den drei bislang gespielten Runden immer sehr knapp zuging, zeigt, dass die große Souveränität, wie man sie von einem Zweitligaabsteiger eigentlich erwarten kann, noch fehlt. Immerhin steht der SK König nach dem 4:4 gegen die SG Löberitz und dem 4,5:3,5 gegen die zweite Mannschaft des USV Halle jetzt auf dem dritten Tabellenplatz.

SG Löberitz - SK König Plauen 4:4. – Die Plauener hatten gegen den Gastgeber einen Auftakt nach Maß. Großmeister Viktor Gavrikov spielte, obwohl gesundheitlich angeschlagen, seine bisher beste Partie für den SK König Plauen (es war die elfte) und sorgte mit seinem sicher herausgespielten Sieg gegen Holger Pröhl für die recht schnelle Führung. Der 18-jährige Tscheche Tomas Zeleny legte nach, feierte bei seinem Debüt in der Oberliga einen gelungenen Einstand. Dieses 2:0 hätte eigentlich Sicherheit geben sollen, das Gegenteil war der Fall. Mathias Paul kam überhaupt nicht in seine Partie und verlor ebenso wie Großmeister Lutz Espig, der seinen Versuch, eine ausgeglichene Stellung auf Gewinn zu spielen, teuer bezahlte. Nachdem Gunter Sandner und Matthias Hörr remisiert hatten, war es Michael Kuraszkiewicz, der in der Zeitnotphase gerade noch so gewinnen konnte, und so der Mannschaft wenigstens die Punkteteilung rettete.

SK König Plauen - USV Halle II 4,5:3,5. – Gegen die zweite Hallenser Mannschaft war Plauen – nach den Wertzahlen abzulesen – noch deutlicher favorisiert. Und tatsächlich hatten zumindest Lutz Espig, Tomas Zeleny und Roland Pfretzschner Vorteil, gewinnen konnte keiner der drei seine Partie. Viktor Gavrikov fehlte am zweiten Wettkampftag die Kraft, seine Partie bis zur letzten Konsequenz auf Sieg zu spielen. Nach sieben mit Remis beendeten Partien stand es jedenfalls 3,5:3,5 beim Kampf Favorit gegen Außenseiter, dann kam die Zeit von Gunter Sandner, der im komplizierten Endspiel Klasse bewies und mit seinem Sieg das Wochenende für die Plauener noch einigermaßen erträglich gestalten konnte.

Am 11. Dezember muss der SK König gegen Schlusslicht Ebersbach mit einem – dann sicheren – Sieg endlich Fahrt aufnehmen, dann ist im Jahr 2006 noch einiges möglich. Die bisherigen Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich vor allem die bundesligaerfahrenen Spieler noch beträchtlich steigern müssen. So warten beispielsweise Lutz Espig und Roland Pfretzschner, die den Königen beide schon in der 1. Bundesliga schöne Stunden beschert haben, noch auf ihren ersten Saisonsieg.