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Aufstiegschancen dahin
Zweite Mannschaft verliert
überraschend gegen Allianz Leipzig
Vier Runden waren bereits absolviert,
der SK König II punktgleich mit Wilkau-Haßlau
an der Tabellenspitze, den direkten Wiederaufstieg in
bekannte Sachsenligagefilde immer ein bisschen im Hinterkopf.
Dann sollte Weißblau Allianz Leipzig zu Gast sein,
das dieses Jahr mit drei Phantomspielern überraschend
gegen den Abstieg kämpft und zuletzt mit 1:7 gegen
Wilkau böse einbrach. Die Tendenz im Tippspiel
zeigte, dass man die Versicherer durchaus ernst nahm,
aber insgeheim war die Hoffnung wohl groß, einen
ähnlich deutlichen Sieg einfahren zu können,
zumal die vier angereisten Ersatzspieler für die
Liga einigermaßen überschaubare Wertzahlen
hatten, König Plauen jedoch in Stammaufstellung
antrat.
Als der Kampf eine Viertelstunde zu spät
anfing, waren jenseits der spanischen Wand bei Plauen
III gegen Oelsnitz bereits die ersten Punkte geteilt.
Nach der Schelte von ML Etienne Engelhardt traute sich
diesseits aber keiner zu einem überschnellen Kurzremis.
Nach zweieinhalb Stunden war es aber Marco Schaarschmidt,
der sich gegen Cornelia Gahn nur aufs Schach konzentrierte
und verdient seinen ersten Saisonsieg feiern durfte.
Gleich danach gewann Sergej am 1. Brett. Frei nach dem
Motto "Buy one get one free" verspeiste
er einen Doppelbauern, bildete einen Freibauern und
rochierte noch vor dem 20. Zug. Ebenfalls der erste
Sieg für Sergej.
Dann ging es schnell: Etienne, selbst
in remisliches Fahrwasser gekommen, nahm Christian Hörr
beiseite und fragte berechtigt: "Ist dein All-In
nur ein Bluff?" "Keine Ahnung, er muss
es genau spielen", war die wenig überzeugende
Antwort. Wenige Minuten später, als Etienne den
halben Punkt sicher hatte, Theresa Reh in einer klassischen
Mädchenschachpartie auch nicht über das Remis
hinauskam, brannte am Brett 5 die Luft. Zur beiderseitigen
Überraschung blieben zwei Mehrbauern für Christian
über, wenngleich in der Materialschlacht nicht
immer alles korrekt zuging. Es begann jetzt die entscheidende
Phase des Mannschaftskampfes, denn ein Matt in 6 mit
Figurenopfer und stillem Zug musste binnen weniger Minuten
gefunden werden. Was im Bullet wahrscheinlich instinktiv
richtig gespielt worden wäre, war für eine
ernste Partie in Zeitnot zu riskant. So wurden Dame
und Springer getauscht und zum Entsetzen der Plauener
Teamkollegen blieb trotz der beiden verbundenen Freibauern
ein nicht zu gewinnendes Endspiel mit ungleichfarbigen
Läufern übrig. Ein gerechter Split Pot im
Duell zweier Blinder.
Beim Stande vom 3½:1½ waren
noch drei Partien offen. Lions Turmendspiel mit Minusbauern
war wohl oder übel abgängig und auch Marios
Qualitätseinsteller blieb nicht ohne Folgen. Alles
hing nun an Andreas, der sonst wie Lion und Mario eigentlich
auch, ein Punktegarant ist. Seine Endspielbehandlung
war jedoch eher bezirksligareif. Die gemeinsame Plauener
Unfähigkeit kostete an diesem Tag auch noch das
wichtige 4:4.
SK König Plauen
II
|
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WB Allianz Leipzig
|
3½
|
:
|
4½
|
Lozovoy,
Sergej |
1976
|
|
Filipiak,
Thomas |
1951
|
1
|
:
|
0
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
|
Dr.
Bethmann, Jörg |
2072
|
0
|
:
|
1
|
Engelhardt,
Etienne |
1911
|
|
Just,
Anita |
1866
|
½
|
:
|
½
|
Götz,
Andreas |
2053
|
|
Pohlers,
Jürgen |
1962
|
0
|
:
|
1
|
Hörr,
Christian |
1913
|
|
Rosenkranz,
Andree |
1947
|
½
|
:
|
½
|
Tunger,
Mario |
1872
|
|
Seidel,
Thomas |
1829
|
0
|
:
|
1
|
Reh,
Theresa |
1770
|
|
Rosenkranz,
Maria |
1527
|
½
|
:
|
½
|
Schaarschmidt,
Marco |
2007
|
|
Gahn,
Cornelia |
1470
|
1
|
:
|
0
|
Fazit: Wer sich an den Weißbrettern
so die Butter vom Brot nehmen lässt, klare Gewinnchancen
auslässt und sich nur auf die Topscorer verlässt,
darf auch nicht wieder aufsteigen. Nicht nur, dass die
eigenen Ambitionen nun auf Platz 3 beschränkt bleiben,
der III. Mannschaft hat man nach ihrem überraschenden
Unentschieden in Wilkau jetzt einen Bärendienst
erwiesen.
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