Es gibt Schlimmeres ...
Team III beim 0,5:7,5 in Großlehna absolut chancenlos

Eine recht deutliche Niederlage gab es heute für unsere Dritte beim noch verlustpunktfreien Aufstiegsaspiranten SK Großlehna. Ohne uns jegliche Chancen auszurechnen – wir waren fast an jedem Brett mehrere hundert DWZ-Punkte unterlegen – begaben wir uns wiedereinmal nur zu siebt zu einem Auswärtsspiel. Der Weg nach Großlehna am Rande der Großstadt Leipzig ist trotz aller Vorbereitung nicht einfach zu finden: So muss man den Mut haben, einen schläglöchrigen Feldweg zu nehmen und anschließend nicht den Verkehrsschildern zu folgen, denn diese scheinen dort keinem Schema zu folgen. Viertel vor neun kam man dennoch pünktlich in einer abrissreifen Straße an, wo just in diesem Moment (kein Witz!) ein Dachziegel den Weg zur Erde fand und ein parkendes Auto demolierte. Das Spiellokal erreichte man über einen Hinterhof durch einen Seiteneingang einer Scheune. Die Gastgeber mühten sich zwar sichtlich, für eine gute Atmosphäre zu sorgen: Als einzige Wärmequelle war ein Ölofen mit offenem Feuer aufgestellt. So stiegen die Temperaturen anschließend wenigstens auf wohlige 15 °C. Wenn dort auch die Damenbundesliga spielt ... auwei!

Zum Spiel: Der Auftakt sollte noch am ertragreichsten sein. Dieter Kunz, der heute die einzige wirklich lösbare Aufgabe hatte, führte die weißen Steine gewohnt scharf, kam aber nach einem Qualitätsopfer leider nicht über ein Dauerschach hinaus. Aber wenigstens hatten wir so schon ein einen halben Punkt.

Es sollte dabei bleiben. Am unglücklichsten agierte an diesem Tag wohl Stephan Buschmann, der grundlos einzügig einen Bauern einstellte und mit seinen vorsichtigen Angriffsbemühungen den Verlust der Partie jedoch nur noch hinausschieben konnte. Auch an den anderen Brettern wurde die Überlegenheit der Gastgeber immer deutlicher. So verloren auch Mario Tunger und Christian Hörr, die beide eigentlich die ganze Zeit gut mitspielten, sich aber durch einen unnötigen Fehler selbst bestraften, recht schnell. Auch bei Jochen Bandt zeichnete sich die Niederlage schon in der Anfangsphase ab, sein Gegner nutzte die unkoordinierte Aufstellung der Figuren unseres Mannschaftskapitäns geschickt und holte den nächsten vollen Punkt für Großlehna. Da war es erst 11:30 Uhr und das erste Auto begab sich bereits wieder auf den Rückweg, um vielleicht noch die Zeitnotphase der II. Mannschaft mitzuerleben. Verrückt!

An Brett 8 hielt sich Michael Buschmann mit Schwarz beachtlich, er wehrte vorerst alle Angriffe ab. Im Endspiel vergriff er sich aber und konnte nicht mehr verhindern, dass ein weißer Bauer sich in eine Dame umwandelte. Warum Michi dann aber noch bis kurz vors Matt spielte, bleibt sein Geheimnis, den guten Eindruck aus der Partie hat er damit jedoch zunichte gemacht. Ganz vorn, an Brett zwei, war Etienne jetzt der einzige, der noch etwas Zählbares hätte holen können. Seine Gegnerin, die ihren Namen immerhin noch mit den Buchstaben WGM schmücken kann, schien anfangs Probleme mit Eddies Defensivstrategie zu haben. Erst nach der Zeitkontrolle, als Auto Nr. 1 längst wieder in Plauen war, verlor er gänzlich die Initiative im Endspiel. Nach einem Figurenopfer keimte noch mal Hoffnung auf, doch auch aufgrund mangelnder Zeit, es waren nun fast sechs Stunden gespielt, fand er den Weg in den Remishafen nicht mehr und musste seiner Gegnerin gratulieren.

Auch wenn fest mit der Niederlage gerechnet wurde, fällt sie doch ein bisschen zu hoch aus. saisonentscheidend ist sie jedoch nicht, über den verbleib der III. Mannschaft in der in der 1. Landesklasse entscheiden die nächsten beiden Abstiegsspiele gegen Gohlis IV und Neuoelsnitz, die wir dann hoffentlich in Bestbesetzung absolvieren können.