Schon zum zehnten Mal wurde in diesem Jahr das Dresdner Schachfestival ausgetragen. Dieses Jubiläum war den Organisatoren wert genug, allein für das Open einen Preisfond von sage und schreibe 21.000 DM (!) bereitzustellen. Auch sonst war die gesamte Veranstaltung von neuen Superlativen geprägt. Den Auftakt des Festivals bildete die Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft, die mit sagenhaften 432 Teilnehmern einen neuen Rekord aufstellte. Wie man erfahren konnte, hatte das Treff-Hotel Dresden darüber hinaus noch etwa 250 mitgereiste Ehegatten zu beherbergen. Mit GM Wolfgang Uhlmann wurde zwar der Elo-Favorit Sieger, dass er diesen Erfolg jedoch in seiner Heimatstadt erringen konnte, war für ihn besonders schön. Zweiter wurde punktgleich mit 8 aus 9 Efim Rotstein.
Im Anschluss daran fand das traditionelle Open statt. Mit exakt 200 Teilnehmern gab es auch hier einen neuen Rekord. Nur gut, dass Schloss Albrechtsberg ausreichend Kapazitäten hatte, parallel zum Open lief schließlich noch das Hauptturnier für Spieler bis DWZ 1800. Bemerkenswert war genauso die Teilnahme von Wolfgang Uhlmann, "der damit seinen persönlichen Marathon spielte". Während der Favorit IM Jan Gustafsson das Turnier denkbar knapp einen halben SoBerg-Punkt vor GM Jens-Uwe Maiwald gewann, kam Uhlmann punktgleich auf einen beachtlichen 5. Platz. Den Endstand können Sie auf der Turnierseite www.schachfestival.de nachlesen.
Als erfreulich kann man die zahlreiche Teilnahme von Nachwuchsspielern werten, von denen die Mehrzahl aus Sachsen kam - wieder ein Indiz für die vortreffliche Kaderarbeit. Natürlich waren auch wieder die fünf Deutschen Meister aus Sachsen dabei: Elena Winkelmann (U10w), Evgenija Shmirina (U12w), Falko Bindrich (U12), Maria Schöne (U14w) und Anne Czäczine (U16w). Mit Volker Seifer (Vize-Meister U16) und Paul Hoffmann konnten sich zwei Dresdner mit 6½ Punkten im engen Verfolgerfeld behaupten.
Für Plauen kämpften Lion Pfeufer (1816), Etienne Engelhardt (1796), Christian Hörr (1715) und Peter Luban (1890) um Punkte. Besonders für Etienne lief das Turnier unerwartet gut an, denn nach 2 aus 2 schaffte er sogar ein Remis gegen IM Helmut Reefschläger. Christian startete mit 2 aus 3. Die anschließende Doppelrunde wurde leider zum Graus für die Plauener Garde. Etienne verlor zweimal in ausgeglichener Stellung, und auch Christian hatte nach 11 Stunden (!) Spielzeit nur einen halben Punkt dazu gewonnen. Peter riss zwar keine Bäume aus, blieb allerdings auch ohne Niederlage. Am Ende hatte Peter 5 Punkte, Etienne 4 und Lion und Christian jeweils 3½ Punkte zu Buche stehen. Sicherlich nicht enttäuschend, angesichts der hübschen Preisgelder in den TWZ-Kategorien doch schon etwas ärgerlich. Als Saisonvorbereitung hat das Turnier aber allemal seinen Zweck erfüllt, und eine Steigerung zum vergangenen Jahr ist zweifelsohne auch erkennbar. Jetzt gilt es, diesen Schwung in die neue Saison mitzunehmen und die gesammelte Erfahrung in weitere Punkte umzusetzen.
chö
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Hörr. Aktualisiert am 04. August 2001.