Erlangen.
Neben der traditionellen Plauener Meisterschaft hat sich nun auch der Vereins-Cup des VSC Plauen zur
"Spielwiese" der SK-König-Spieler entwickelt. Doch in diesem Jahr muss man fast vermuten, dass die Klubmeisterschaft des Plauener Bundesligavereins aufgrund ungebremsten Spieltriebs zum dritten Mal ausgetragen wurde. Denn beim 16. Turnier der Schachschule Erlangen tummelten sich insgesamt 26 Plauener.
Alles begann ein Jahr zuvor, als eine immerhin zehnköpfige Truppe vor allem aus Sicht der Nachwuchsförderung den Weg nach Bayern fand. Das Turnier der Schachschule Erlangen war mit 5 Runden über das Wochenende ein idealer Kompromiss für das Sammeln von Wettkampfpraxis. Motivierend für eine Rückkehr im nächsten Jahr waren sicher nicht nur das Preisgeld für Matthias Hörr (300 DM) und Theresa Reh (100 DM).
Die gute Atmosphäre des Turniers sprach sich also schnell im Verein herum und so hatte Peter Luban alle Mühe, sämtliche Anmeldungen zu erfassen. Schließlich wurde man der Logistik doch Herr und beschloss, mit 23 Spielern und drei "Psychotherapeutinnen" (insgesamt sieben Autos!) nach Erlangen zu fahren. Die dortigen Kapazitäten wurden fast gesprengt, erfuhr doch das Turnier einen Sprung von 77 auf 106 Teilnehmer. Erfreulich war auch, dass dieses Jahr immerhin fünf Titelträger, davon 4 IMs am Turnier teilnahmen. Dass es dennoch ein Jugend- und Amateuropen geblieben ist, zeigen die durchschnittlichen DWZ-Zahlen der Teilnehmer. Ungefähr die Hälfte hat weniger als 1700. Doch gerade auf die Jugend hat es die Schachschule um DSB-Trainer Willi Kaspar abgesehen, denn ihr wurde wie immer ein beachtlicher Preisfond gegönnt. Aus diesem Topf gelang es nur Etienne Engelhardt (der nicht umsonst zum besten Nachwuchsspieler 2001 gewählt wurde) etwas herauszunehmen, nämlich 100 DM als Preis für den drittbesten Jugendlichen.
Mit dem Ausgang des Turniers sollte aber keiner der Plauener etwas zu tun haben. Schließlich wollte IM Grigorij Bogdanowitsch dieses Jahr endlich gewinnen, und auch IM Ksieski, IM Solonar, IM Glienke und FM Keilhack waren auf die Podestplätze heiß. Dabei war aber überraschend, dass Peter Luban und Christof Beyer nach 3 Runden jeweils 3 Punkte hatte, währenddessen Bogdanowitsch und Ksieski schon einen halben Zähler eingebüßt hatten - letzterer gegen Marco Schaarschmidt! Auch so dürfen sich die Vogtländer nicht über mangelnde Konkurrenz beklagen: Insgesamt spielten sie neun IM-Partien, wo es leider bei dem halben Punkt von Marco blieb.
Sei's drum. Der Computer loste in Runde 4 ausgerechnet Beyer gegen Luban. Das Remis war zwar gerecht, aber im turniertaktischen Sinne den schlimmste Fehler. Denn so bekamen beide in der Schlussrunde noch Bogdanowitsch und Glienke zugelost und verblieben folglich bei 3½ Punkten. Der 11. Platz von Christof Beyer kann sich dennoch sehen lassen, genau wie der 13. von Peter Luban und der 14. von Marco Schaarschmidt.
Fast unbemerkt, aber dennoch eindrucksvoll hielt IM Stefan Solonar, der mittlerweile Deutscher ist, sein Versprechen und holte sich den Turniersieg. 5 Spiele, 5 Siege! Nach 1996 sein zweiter Sieg in Erlangen. Bogdanowitsch wurde wie im Vorjahr Zweiter, ob der gestärkten Konkurrenz aber doch etwas glücklicher. IM Dr. Manfred Glienke vom SC Kreuzberg wurde Dritter.
Für den Plauener Nachwuchs hieß es vor allem, Wettkampfpraxis zu sammeln. Wieder spielten die Cracks einige sehenswerte Partien, doch um sich wirklich profilieren zu können, ist das Turnier einfach zu schwach besetzt (zumindest für die U20-Spieler). Für junge, aufstrebende Talente ist das Schachschule-Open aber allemal eine willkommene Gelegenheit, die DWZ nach oben zu treiben. Für Trainingsgruppen ist das Turnier also wärmstens zu empfehlen, nur hoffentlich ist der Spielsaal für nächstes Jahr noch ausreichend, denn Plauen kommt wieder - auch wenn es über 30 Spieler sind!
chö
Platz | Name | DWZ |
Pkt. |
Buchh. |
11 | Beyer, Christof | 1952 | 3½ | 17 |
13 | Luban, Peter | 1907 | 3½ | 15½ |
14 | Schaarschmidt, Marco | 2028 | 3½ | 15 |
21 | Bandt, Jochen | 1958 | 3½ | 13 |
31 | Engelhardt, Etienne | 1881 | 3 | 14½ |
38 | Pfeufer, Lion | 1807 | 3 | 12½ |
40 | Gerbeth, Frank | 1722 | 3 | 12 |
43 | Franz, Tobias | 1819 | 3 | 11 |
45 | Butzke, Daniel | 1600 | 2½ | 15½ |
46 | Hörr, Matthias | 1892 | 2½ | 15 |
58 | Buschmann, Stephan | 1757 | 2½ | 10½ |
59 | Hörr, Christian | 1776 | 2½ | 10 |
78 | Buschmann, Michael | 1270 | 2 | 10 |
79 | Reh, Theresa | 1310 | 2 | 9½ |
80 | Schimmel, Ulrike | 1296 | 2 | 9½ |
88 | Reh, Rebecca | 1370 | 1½ | 11 |
98 | Hernla, Lars | --- | 1 | 11 |
100 | Müller, Martin | 1178 | 1 | 9½ |
101 | Meyer, Stephan | 792 | 1 | 9 |
102 | Schlegel, Jessica | 1006 | 1 | 8 |
103 | Wolfram, Franziska | 1078 | 1 | 8 |
104 | Wiegandt, Stefanie | 1111 | ½ | 11 |
105 | Meyer, Sandra | 978 | 0 | 9 |
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Hörr. Letzte Aktualisierung am 01. November 2001.