Aktion mit Ausgangspunkt in Oberfranken
Schachspieler kämpfen
um TV-Präsenz
Vom Schachbezirk Oberfranken geht eine
Aktion aus, die mittlerweile bundesweit für Aufsehen
gesorgt hat: Die Denksportler wollen damit um die weitere
Präsenz im Fernsehen kämpfen. Nach jüngsten
Entwicklungen gilt es als unsicher, dass Schach im Fernsehen
künftig noch eine Rolle spielt. "Das war's
mit Schach im Fernsehen", verbreitete sogar der
Deutschen Schachbund (DSB) auf seiner Homepage.
Auf Initiative des Referenten für
Öffentlichkeitsarbeit im Schachbezirk Oberfranken,
Jan Fischer, sollen sich nun die Schachspieler in ganz
Deutschland gegen das drohende TV-Aus zur Wehr setzen.
Jeder, dem etwas daran liegt, dass weiterhin Schach
im Fernsehen zu sehen ist, soll sich mit einer E-Mail
oder einen Brief an den WDR wenden, der über viele
Jahre hinweg als "Leuchtturm" der Fernsehpräsenz
galt. Die E-Mail-Adresse lautet fernsehen@wdr.de
- die Adresse für alle Briefe: WDR-Fernsehen, Appellhofplatz
1, 50600 Köln.
Auf der Homepage des Schachbezirks Oberfranken
ist zudem ein Forum eröffnet worden, in dem jeder
registrierte Nutzer seine Meinung schreiben kann. Der
Link zum Forum:
http://www.schachbezirk-oberfranken.de/include.php?path=forum/showthread.php&threadid=45
Auf diesen Link hat unterdessen auch
der DSB auf seiner Homepage hingewiesen; schon in den
ersten Stunden sind die Zugriffszahlen auf die Homepage
auf über 300 an einem Nachmittag in neue Rekordhöhen
nach oben geschnellt.
Hintergrund der Aktion: In der Nacht
zum vergangenen Dienstag strahlte der WDR die letzte
Sendung "Schach der Großmeister" aus.
Seit 1983 waren Jahr für Jahr hochkarätige
Gegner zu einer Partie angetreten, stets kommentiert
von den Großmeistern Dr. Helmut Pfleger und Vlastimil
Hort. Die Partien waren zunächst im Nachtprogramm
am Wochenende übertragen worden und hatten stets
für die nächtliche Zeit hervorragende Einschaltquoten:
Bis zu eine Million Zuschauer schlugen sich die Nacht
um die Ohren. In der letzten Sendung traten Pfleger
und Hort gegeneinander an und trennten sich mit einem
Remis. In der Schach-Szene und darüber hinaus auch
bei vielen Schach-Laien hatte die Sendung Kult-Status.
Im Laufe der Zeit hatten sich das bayerische Fernsehen
und der NDR aus der Fernsehübertragung ausgeklinkt;
nur noch der bundesweite empfangbare WDR hatte die Sendung
weiter im Programm - bis nun heimlich, still und leise,
ohne große Mitteilung, das Ende verkündet
wurde. Die Sendung wird nach Insider-Informationen deshalb
aus dem Programm genommen, weil der Kulturredakteur
des WDR, Dr. Claus Spahn, in den Ruhestand gegangen
ist. Spahn war jahrelang Initiator von "Schach
der Großmeister" und galt als der Schach-Lobbyist
schlechthin im Fernsehen. Ihm war es auch zu verdanken,
dass alljährlich die renommierten Dortmunder Schachtage
zu Fernsehehren kamen.
Nun scheint mit dem Ende von "Schach
der Großmeister" und dem Ruhestand von Spahn
auch die komplette TV-Präsenz des Schachsports
in Gefahr zu sein - und das drei Jahre vor dem Großereignis
Schach-Olympiade in Dresden. Jan Fischer vom Schachbezirk
Oberfranken meint: "Die Schachspieler in ganz Deutschland
sollten es nicht klaglos hinnehmen, dass sie im Fernsehen
ausgeblendet werden sollen!" Deshalb der Aufruf
zum Protest, der inzwischen schon zahlreiche Nachahmer
gefunden hat. "Vielleicht lässt sich ja auf
diesem Weg etwas bewegen."
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Jan Fischer
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
im Schachbezirk Oberfranken
Nußhardtweg 3
95145 Oberkotzau
Telefon 09286/800510
Telefax 09285/913339
E-Mail: presse@schachbezirk-oberfranken.de
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