Elisabeth (Ivanova) Bykova3. Schachweltmeisterin 1953 - 1956 / 1958 - 1962 |
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* 04.11.1913 † 08.03.1989 |
Elisabeth Bykova (oder auch Jelisaweta Bykowa) erblickte im November 1913 das Licht der Welt in Selo Bogoljobowo in der Nähe von Wladimir. Sie wuchs in einfachen russischen Bauernverhältnissen auf. Im Alter von 12 Jahren ging sie zu ihrem älteren Bruder nach Moskau und schloss dort die Schule ab. In der Folgezeit beschäftigte sie sich ernsthaft mit Schach und stieg bald zu den besten Moskauer Spielerinnen auf. 1938 und 1939 gewann sie die Moskauer Stadtmeisterschaft. Ende der 40er Jahre gewann sie zudem dreimal die Allrussischen Meisterschaften. Langsam näherte sie sich nun dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie gewann das Moskauer Kandidatenturnier 1952 und sicherte sich so das Recht der Herausforderung von Weltmeisterin Ludmilla Rudenko.
Das WM-Match, das 1953 ausgetragen wurde, ging nach hartem Kampf 8:6 für Bykova aus. Sie ging damit im Alter von bereits 40 Jahren als dritte Schachweltmeisterin in die Geschichte ein. Ungefähr zwei Jahre später wurde die Weltmeisterschaft in einem Match mit drei Teilnehmerinnen ausgetragen. Es maßen sich die drei stärksten Spielerinnen der Welt: Ludmilla Rudenko, Elisabeth Bykova und Olga Rubzowa. Bykova konnte ihre alte Rivalin Rudenko abermals hinter sich lassen, blieb aber einen halben Punkt hinter Rubzowa, die damit vierte Weltmeisterin wurde. Interessant bleibt, dass alle drei Spielerinnen zu diesem Zeitpunkt schon weit über 40 Jahre alt waren.
Im Revanchekampf 1958 konnte sich Elisabeth Bykova jedoch den WM-Titel zurück erkämpfen. Rubzowas große Zeit war damit vorbei. Bykova schaffte es 1960 noch, gegen die neue weißrussische Herausforderin Kira Sworykina klar mit 8½:4½ zu gewinnen. Im selben Jahr gewann sie auch noch ein internationales Turnier in Amsterdam. 1962 hingegen stieg ein neuer Stern am Schachhimmel auf: Gegen die junge Georgierin Nona Gaprindaschwili hatte Bykova keine Chance. Sie musste den WM-Thron räumen.
Ihre schachliche Tätigkeit verband Elisabeth Bykova gekonnt mit literarischer Arbeit. In den 50er Jahren entsprangen ihrer Feder drei Bücher: "Sowjetische Schachspielerinnen" (1951), "Die Schachweltmeisterschaft der Frauen" (1955) und nicht zuletzt die prägende Monographie "Vera Menchik" (1957), wo Bykova die Verdienste der ersten Weltmeisterin hervorhebt. Menchik soll bewiesen haben, "dass die Frau im Schach, wie auch auf anderen Gebieten der Kultur, der Wissenschaft und der Kunst zu großen Leistungen imstande ist." Gleiches hat auch Elisabeth Bykova mit ihrem Schaffen nachgewiesen.
(Auszüge aus: Linder-Schachlexikon, Sportverlag Berlin)
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Hörr. Aktualisiert am 27. September 2001.