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Großlehna einfach besser
Team II verpasst wichtigen
Punktgewinn beim Sachsenliga-Aufsteiger
Auch das zweite Auswärtsspiel der
Saison ging für die II. Mannschaft des SK König
Plauen ärgerlich mit 3½:4½ verloren.
Trotz einer vermeintlich starken Besetzung (es fehlte
eigentlich nur Marco Schaarschmidt; Thomas Espig und
Olaf Hilbig komplettierten die Erste) schaffte es das
Team insgesamt nicht, die Wertzahlunterschiede zu egalisieren.
Die Anreise gestaltete sich diesmal recht
geschmeidig, schließlich wurden die Finessen der
eigenwilligen Verkehrsführung im Leipziger Vorland
schon letztes Jahr von der III. Mannschaft ausgemacht
und notiert. Spannend war auch die Frage, ob die Gastgeber
die Raumtemperatur über die 15-Grad-Marke würden
heben können. Leider nahmen die Großlehnaer
unsere Kritik
vom März etwas zu ernst und funktionierten
das Klubzimmer im Hinterhof eines Gasthauses mit Propangasheizern
zu einer Grillbude um.
In schön warmer Kuschelatmosphäre
ging der Geschlechterkampf
in eine neue Runde. Lange Zeit passierte nicht viel,
nur der Benoni am 4. Brett wurde wahrscheinlich von
beiden Seiten ordentlich misshandelt. Andreas Götz
hätte nach 10 Zügen eigentlich schon aufgeben
können, doch auch sein Widerpart FM Barth ließ
die Sache eher "smooth" angehen.
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Etienne
Engelhardt
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Kurz nach Beginn der vierten Wettkampfstunde
gelang ausgerechnet Ersatzmann Etienne Engelhardt die
1:0-Führung und verwertete damit den einzigen DWZ-Überschuss
an diesem Tag. Wenig später musste jedoch Mathias
Paul aufgeben, dessen Sizilianer irgendwie nicht so
richtig vertraut schien. Elmer Pekrul remisierte wenig
später, als bereits mit feinster Peter-Luban-Technik
alles zugeschoben war und auch Andreas Götz konnte
mit seinem Remis zufrieden sein.
Am 3. Brett ereignete sich nun Kurioses:
Sergej Lozovoy ging im Turmendspiel ein Einzelbauer
verloren, und es sah ganz danach aus, dass er wohl früher
oder später verlieren würde. Beide Parteien
spielten sehr schnell und hatten nach vier Stunden bereits
60 Züge absolviert. Auf der elektronischen Uhr
war allerdings der falsche Modus eingestellt, so dass
beide nur 30 Minuten Bonus bekamen. Sergej hatte bis
dahin einen Bedenkzeitvorsprung von etwa einer Stunde.
Der Großlehnaer Mannschaftsleiter tauschte die
Uhr gegen eine analoge aus und stellte sie fälschlicherweise
auf fünf nach fünf bei Sergej und drei vor
fünf bei Wiedersich. Sergej, der ebenfalls irritiert
war, reklamierte nicht, was ihm höchstwahrscheinlich
das Remis rettete, denn Wiedersich fing nun an zu blitzen
in dem Gedanken er habe nur noch drei Minuten Zeit (aber
warum?!). Prompt stellte er den Gewinnbauern wieder
ein, und es entstand eine theoretische Remisstellung.
Auch im anschließenden Wortgefecht auf Großlehnaer
Seite konnte nicht endgültig geklärt werden,
was nun eigentlich passiert war.
Beim Stande von 2,5:2,5 kam auch Christian
Hörr zum verdienten Remis gegen die mehr als 300
Elo-Punkte schwerere Serbin mit dem klangvollen Namen
WFM Danijela von Wantoch Rekowski. Lion Pfeufer würde
am 1. Brett wohl ebenfalls das Remis halten können,
denn die in Plauen inzwischen bestens bekannte WGM Anastasia
Karlovich konnte aus ihrer aktiven Stellung keinerlei
Kapital schlagen, wohl auch weil Lion jederzeit zu einem
Gegenangriff bereit gewesen wäre.
Die entscheidende Partie um das 4:4 war
die von Christof Beyer. In einer merkwürdigen Sveshnikov-Variante
wollte er nicht so richtig am Königsflügel
durchziehen und ließ sich stattdessen im Mittelspiel
zwei Bauern abluchsen. Das anschließende Endspiel
war nicht mehr zu halten es wurde mit einem groben
Schnitzer abrupt beendet.
SK Großlehna
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SK König Plauen
II
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4½
|
:
|
3½
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WGM
Karlovich, A. |
2184
|
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Pfeufer,
Lion |
2023
|
½
|
:
|
½
|
Meißner,
Hans-Jürgen |
2228
|
|
Paul,
Mathias |
2118
|
1
|
:
|
0
|
Wiedersich,
Jens |
2113
|
|
Lozovoy,
Sergej |
1933
|
½
|
:
|
½
|
FM
Barth, Rainer |
2159
|
|
Götz,
Andreas |
2090
|
½
|
:
|
½
|
Domsgen,
Christina |
2063
|
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Beyer,
Christof |
1934
|
1
|
:
|
0
|
Gerhardt,
Dirk |
1899
|
|
Engelhardt,
Etienne |
1948
|
0
|
:
|
1
|
WFM
von Wantoch R. |
2090
|
|
Hörr,
Christian |
1834
|
½
|
:
|
½
|
Rothe,
Andreas |
1854
|
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Pekrul,
Elmer |
1798
|
½
|
:
|
½
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Mit 2:6 Punkten klebt nun auch die II.
Mannschaft im Tabellenkeller fest. Auch das nächste
Spiel gegen den VfB Leipzig wird keinesfalls einfach,
und mit Ebersbach und Aufbau Chemnitz stehen noch zwei
Brocken ins Haus. Die letzten beiden Spiele gegen BSW
Dresden und Motor Hainichen werden möglicherweise
Endspiele um den Abstieg.
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