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Lok Leipzig und kein Ende
Richtigstellungen zum
"Spitzenspiel" der 5. Runde
Nachdem die II. Mannschaft des SK König
Plauen nun schon im vierten Jahr versucht, den Wiederaufstieg
von der 1. Landesklasse in die Sachsenliga zu schaffen,
scheint es dieses Mal recht gut auszusehen. Dem harten
Auftaktsieg gegen Turm Leipzig folgte ein deutlicher
Erfolg gegen Leipzig-Südost sowie ein abermals
knapper Sieg gegen Neu-Oelsnitz. Ausgerechnet mit dem
kompromisslosen Auftritt im Lokalderby gegen den VSC
Plauen eroberten die Könige mit der 4. Runde die
Tabellenspitze, da Lok Leipzig (letzte Saison noch glücklicher
Neunter) einen Punkt in Grimma liegen ließ. Nichtsdestotrotz
schien es in Runde 5 zum augenscheinlich vorentscheidenden
Spiel um den Aufstieg zu kommen. Dass und warum es nicht
zum erhofften Krimi kam, soll im Folgenden geschildert
werden und ist auch als Richtigstellung zu den z. T.
sachlich
falschen Aussagen im Leipziger Forum zu verstehen.
In der letzten Novemberwoche erreichte
ML Etienne Engelhardt etwas überraschend eine Anfrage
auf Spielverlegung. Zur Begründung wurde lediglich
angeführt: "Gleich mehrere Spieler meiner
Mannschaft werden an diesem Wochenende nicht in Leipzig
sein, sodass wir erhebliche Besetzungsprobleme hätten."
Schon hier könnte man die Diskussion über
alles Weitere abbrechen, da eine Spielverlegung auf
dieser Basis dazu führen würde, dass jede
Mannschaft sich in Zukunft aussuchen könnte, wann
und wo sie spielt. Die Spieltermine sind allen Vereinen
seit Ende Juli bekannt und es bleibt genügend Zeit,
sich darauf einzurichten. Insbesondere ein solch großer
Verein wie Lok Mitte, der Mannschaften in der 2. Bundesliga
und in der Oberliga hat, sollte in der Lage sein, den
Ausfall von einigen Stammspielern zu kompensieren. Das
Phänomen der Aufstellungsdynamik bei mehreren Teams
ist ja nicht erst seit diesem Jahr bekannt. Sollten
die Prioritäten für einzelne Spieler an Punktspielsonntagen
allerdings woanders liegen, ist das Sache des jeweiligen
Vereins und nicht des Gegners. Ein triftiger Grund wie
fehlendes Spiellokal oder etwa ein Grippevirus lag offenbar
nicht vor.
In Absprache mit den Teammitgliedern
wurde von Sfr. Engelhardt eine Spielverlegung abgelehnt.
Nicht etwa, wie von Leipziger Seite behauptet wird,
aus mangelnder Fairness sondern aus dem einfachen Grund,
dass unsere Spieler Wege von z. T. mehreren 100 km
in Kauf nehmen, um für ihren Heimatverein spielen
zu können und diese Reisen langfristig geplant
werden müssen. Aber auch Staffel- und Landesspielleiter
Jürgen Rudolph sah die Sache ähnlich und stimmte
nach Einschätzung der vorgebrachten Argumente einer
Spielverlegung nicht zu (WTO §2.9 Abs. 2). Nach
einem weiteren Protest aus Leipzig wurde sogar der Landesspielausschuss
befragt (was laut WTO gar nicht vorgesehen ist), der
seinerseits die Entscheidung des Staffelleiter völlig
folgerichtig bestätigte. Der Wettkampf musste also
wie angesetzt am 14.12. in Leipzig stattfinden.
Mit zwei Ersatzspielern, die im Spiel
der III. Mannschaft gegen Cranzahl bitter vermisst wurden,
kamen die Plauener pünktlich im Leipziger Lokschuppen
an. Dort warteten nicht mehr als drei (!!) Leipziger
Spieler auf die Gäste, weshalb der Wettkampf laut
WTO (§2.10) gar nicht hätte begonnen werden
dürfen (regulär ein kampfloses 8:0). Mit einiger
Verspätung kam mit Till Beyer schließlich
der vierte Spieler und nach drei Remisen und dem Sieg
von Andreas Götz (jetzt 5 aus 5, alle mit Schwarz)
endete das vermeintliche Spitzenspiel mit 6½:1½
für Plauen. Zum Tabellenzweiten Lok Leipzig hat
man nun schon drei Punkte Vorsprung die Chancen
für den Aufstieg standen noch nie so gut.
Eigentlich wäre damit die Sache
trotz eines fahlen Beigeschmacks erledigt gewesen. Da
im öffentlichen Leipziger Forum aber erneut Unwahrheiten
verbreitet werden, Vorwürfe der Unsportlichkeit
in unsere Richtung erfolgen und sich einige Aussagen
von Hermann Sonntag im Nachhinein sogar als Lügen
herausstellen, sehen wir uns zur Wahrung unseres Ansehens
gezwungen, auf die Unterstellungen zu reagieren.
Zunächst eine Bemerkung zur Vorgeschichte:
Bereits im Februar 2005 hatte es einen ähnlichen
Vorfall in der Sachsenliga U20 gegeben, wo wir unter
ähnlichen Umständen zunächst eine Spielverlegung
beantragt hatten, diese aber ebenfalls ohne Angabe von
Gründen von Lok Leipzig abgelehnt wurde. Zum fraglichen
Termin hatten wir dennoch eine volle und konkurrenzfähige
Mannschaft beisammen, da es um nicht weniger als die
Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft ging und der
geplante Urlaub kurzerhand gecancelt wurde. In der Kurzfassung:
Die Leipziger erreichten das Spiellokal erst um 11:45
Uhr, das Spiel ging kampflos 6:0 an Plauen. Genaueres
im Offenen Brief vom 2. März 2005.
Das arrogante Auftreten des Leipziger
Mannschaftsleiters Hermann Sonntag damals wie heute
lässt sich nur mit einem Anspruchsdenken gepaart
mit offensichtlicher Unkenntnis der für alle gleichermaßen
geltenden WTO
erklären. Im Punkt 2.9 ist das Problem von Spielverlegungen
eindeutig und unmissverständlich geregelt. Ein
Antrag impliziert dabei auch die Möglichkeit
der Ablehnung. Woraus der Anspruch ableitetet wird,
dass es nach einem Antrag zu einer Spielverlegung kommen
muss, bleibt das Geheimnis von Hermann Sonntag.
Immerhin wurde richtig erkannt, dass "fehlende
Spieler" keinen ausreichenden Verlegungsgrund darstellen
insbesondere wenn für deren Abwesenheit
noch nicht mal ein Grund angeführt wird. Um wieviele
Spieler es sich dabei handelte, scheint Hermann Sonntag
selbst nicht klar gewesen zu sein. Die Angaben variieren
dabei von "gleich mehrere" über "schlicht
die halbe Mannschaft" bis hin zu "beträchtlicher
Teil". Später heißt es, der "ursprüngliche"
Spielermangel habe sich gar "verdoppelt".
Zählt man eins und eins zusammen, findet man schnell
heraus, wie die Personallage in Leipzig tatsächlich
war. Zwei Stammspieler spielten in der III.
Mannschaft, vier weitere eine Stunde später
im selben Raum in der Oberliga
gegen Löberitz. Hier wurden wir also bereits
beim Antrag der Spielverlegung vorsätzlich belogen.
Dem Staffelleiter dabei noch Parteilichkeit zu unterstellen
(obwohl dieser selbst Leipziger ist!), ist eine Anmaßung
und Frechheit zugleich. Wie wenig die WTO in Leipzig
offenbar wert ist, sieht man, wenn behauptet wird, dass
die vom Staffelleiter getroffenen Entscheidungen 2005
wie 2008 angeblich "jedem intuitiven Verständnis
von Gerechtigkeit widersprechen".
Auch wir müssen regelmäßig
Ausfälle in höheren Mannschaften verkraften
und nehmen dafür auch schmerzhafte Niederlagen
in Kauf. Da bereits eingesetzte Spieler in einem Nachholespiel
ohnehin nicht mehr aufgestellt werden dürfen, hätte
eine Verlegung weder uns noch den Leipzigern genützt.
Unerwähnt bleibt natürlich auch, dass Bundes-
und Oberligavereine Vorteile an Spieltagen haben, die
nicht zusammenfallen. So konnten Olaf Dobierzin, Hermann
Sonntag und Dirk Gerhardt in der 1. Runde sowohl in
der Oberliga gegen Halle als auch in der Landesklasse
gegen Gohlis III mitspielen. Bezeichnend, dass die letzteren
beiden beim 5:3 hier die einzigen Siege eingefahren
hatten.
So sehr wir das Dilemma von Lok Leipzig
III an diesem Wochenende auch bedauern, für die
personelle Situation unserer Gegner tragen wir nicht
die Verantwortung. Auch wir hätten uns einen Kampf
an acht Brettern gewünscht, aber selbst im Nachhinein
bleibt unklar, wie dieser hätte zustande kommen
sollen. Wer jedoch dem eigenen Verein zuliebe eine komplette
Mannschaft aufgibt, nur um dann reflexartig nach Unsportlichkeit
zu rufen, der wildert im Garten der Gerechtigkeit. Es
reicht schon, dass die Gastmannschaft düpiert wird,
indem vier Spieler ihren Sonntag mit vier Stunden Nichtstun
und vier weiteren mit Autofahrt verbracht haben. Dass
nun aber andere Vereine nach Wettbewerbsverzerrung rufen
werden, ist nicht unsere Schuld.
Alles wäre nur halb so schlimm,
wenn sich die Verantwortlichen bei Lok Leipzig nicht
jedes Mal polemisch, anmaßend und selbstherrlich
in öffentlichen Beleidigungen ihrer Gegner ergehen
würden, die für die eigene Unfähigkeit
nicht das Geringste können. Gerade im Schach sollte
es möglich sein, trotz heftiger Emotionen irgendwann
in die Vernunftskategorie zurückzukehren. In dieser
Hoffnung freuen wir uns auf die nächsten Wettkämpfe
ohne Zwischenfälle.
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